Der Wärmewert einer Zündkerze
Da es viele unterschiedliche Motoren mit unterschiedlicher Kraftstoffart und anderen Arbeitsverfahren gibt und
die Drehzahl oft von Motorrad zu Motorrad sehr unterschiedlich ist, ist es nicht möglich mit einer "Kerze für alle" auszukommen.
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or allem spielt die Temperaturentwicklung im Brennraum des Motors bei der Auswahl der richtigen Zündkerze eine große Rolle.Je nach Temperatur im Brennraum braucht man eine Zündkerze mit passendem Wärmewert.
Die Hersteller versuchen durch entsprechende Wärmewerte die Temperatur an der Zündkerze immer zwischen 500 und 850 °C zu halten,
da sich unterhalb von 500°C Ablagerungen auf der Zündkerze absetzten, welche erst ab 500°C,
in der so genannten "Freibrennphase" mit verbrannt werden.
Zündkerzen mit hoher Wärmewertkennzahl nehmen viel Wärme auf, geben aber nur wenig an den Zylinderkopf ab.
So erreicht sie schnell die Freibrenntemperatur. Diese Zündkerzen sind für Motoren geeignet, die thermisch auf eher niedrigem Niveau arbeiten.
Zündkerzen mit niedriger Wärmewertkennzahl nehmen nur wenig Wärme auf und geben einen Großteil davon sofort wieder ab.
Diese brauchen also länger um auf ihre richtige Temperatur zu kommen und sind somit für Motoren,
die auf thermisch sehr hohem Niveau arbeiten, geeignet.
In einer gedrosselten NSR ist eine Zündkerze mit einem 8er Wärmewert eingebaut [Bezeichnung: NGK BR8ECS].
Ist die NSR entdrosselt, wird eine Zündkerze mit einem 9er Wärmewert eingebaut [Bezeichnung: NGK BR9ECS].
Falls die Zündkerze sehr fest sitzt und sich nur schwer rausschrauben lässt, nur wenige Umdrehungen heraus schrauben.
Dann Petroleum oder Öl rund um auf das Gewinde tropfen, aber die Zündkerze nicht heraus schrauben!!!
Wenn das Öl drauf ist, schraubt man die Kerze zunächst wieder rein, nur leicht von Hand festziehen.
Nachdem man einige Minuten gewartet hat, versucht man es erneut!
Das Ganze so lange wiederholen bis sich die Zündkerze einigermaßen leicht rausschrauben lässt.
Versucht man dieses Problem mit Gewalt zu lösen, sind Schäden am Zylinderkopfgewinde oft nicht zu vermeiden !!!
Einbau von Zündkerzen:
Der Ein- und Ausbau der Zündkerze sollte immer mit einem entsprechenden Zündkerzenschlüssel erfolgen!
Beim Einbau sollte man möglichst einen Drehmomentschlüssel verwenden und die folgenden Werte beachten:
Zündkerzenart |
Gewinde |
Zylinderkopf aus Gusseisen |
Zylinderkopf aus Leichtmetall |
Zündkerze mit Flachdichtsatz
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M 10 x 1 |
10 - 15 Nm |
10 - 15 Nm |
M 12 x 1,25 |
15 - 25 Nm |
15 - 25 Nm |
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M 14 x 1,25 |
20 - 40 Nm |
20 - 30 Nm |
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M 18 x 1,5 |
30 - 45 Nm |
20 - 35 Nm |
Wird die Zündkerze nicht fest genug angezogen, kann sie nicht ausreichend Wärme abgeben,
wird sie zu fest angezogen, können vor allem an Leichtmetallzylindern Schäden am Zylinderkopfgewinde entstehen!!!
Die drei wichtigsten Zündkerzenbilder
Das Zündkerzenbild gibt Aufschluss auf die Betriebssituation der Kerze und darauf, ob das Gemischverhältnis richtig eingestellt ist.
1. So soll es sein: Die Kerzenspitze ist leicht braun bis grau-weiß-gelb. Ist das der Fall, ist eine richtige Kerze mit dem richtigen Wärmewert eingebaut und das Gemischverhältnis im Motor ist perfekt eingestellt.
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2. Verrußt Die Kerzenspitze ist mit einer schwarzen Rußschicht überzogen. Das heißt, dass die Zündkerze die Freibrenntemperatur von über 500°C nicht erreicht. Das liegt dann meist daran, dass eine Kerze mit falschem Wärmewert eingebaut ist oder das Gemischverhältnis zu fett eingestellt ist. Das heißt, das zu wenig Luft und zu viel Benzin ankommt. Also sollte man den Luftfilter auf Verschmutzungen überprüfen oder das Gemisch richtig einstellen.
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3. Verölt Die Kerzenspitze ist mit einer dünnen, schwarzen Ölschicht überzogen. Dies ist meist ebenfalls auf ein falsches Gemischverhältnis oder einen falschen Wärmewert zurückzuführen. Allerdings können auch die Kolbenringe verschlissen sein! Genau wie bei einer Verrußten Kerze vorgehen und im schlimmsten Fall die Kolbenringe erneuern.
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