Willkommen in der
Planckwelt
15.
Interview in München
Corona und die Gentechnik
IZ:
Mit dem Nobelpreis für Chemie 2020 wird die Entwicklung der Genschere gewürdigt,
mit der die biologische Information der Virus-RNA und der DNA und ihren
Mutationen analysiert wird. Die Genschere gehört zu den gentechnischen
Werkzeugen, mit der auch der Impfstoff gegen das Corona Virus entwickelt wird.
Wie ist der derzeitige Stand beim Impfstoff und den aktuell nachgewiesenen Mutationen?
Autor:
Die 2. Welle des Coronavirus hat uns erreicht. Durch
Kontaktbeschränkungen soll das exponentionelle
Wachstum bei der Zahl der Infizierten unterbrochen und in ein Plateau überführt
werden. Dann kann der Wert wieder auf einen Evidenzwert
gedrückt werden, der dem Gesundheitsamt die lückenlose Nachverfolgung der
Kontakte erlaubt. Noch nie war weltweit
die Hoffnung auf die Verfügbarkeit eines Impfstoffs größer. Die ersten 20 Millionen Impfdosen wurden nach
erfolgter Zulassung nach den USA und Großbritannien von BionTech
geliefert und wurden bereits verimpft. 2021 wird auch Curevac
in Tübingen lieferbereit sein. Die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus innerhalb eines Jahres war nur Dank der
neuesten Entwicklungen der Gentechnik möglich.
IZ:
Biontech und Curevac
verwenden ein bisher noch nicht eingesetztes Verfahren. Nach welchem Prinzip arbeitet das Verfahren?
Autor:
Ein Impfstoff regt die menschliche Zelle an, Antikörper gegen das eingedrungene
Virus zu entwickeln. Bisher werden
hierzu abgetötete Viren injiziert, die
aufwändig in Bakterien gezüchtet werden.
Beim Verfahren von Biontech und Curevac wird die mRNA injiziert,
die das Ribosom der
Wirtszelle veranlasst, das stachelige Hüllenprotein des Virus zu
produzieren. Schon ein Teil des
stacheligen Hüllenproteins reicht aus, um die Produktion von Antikörpern anzuregen,
die das Virusprotein neutralisieren. Die mRNA –
Technologie ermöglicht eine Massenproduktion, die innerhalb eines Jahres
Milliarden Impfdosen erzeugt. Die Nukleotid-Sequenz
der Virus-RNA wurde von der Generalmajorin der chinesischen Militäruniversität
analysiert und am 11.Januar 2020 im Internet veröffentlicht. Seitdem werden die
Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt. Ein Milliardenmarkt mit einem
enormen Marktpotential ist innerhalb eines Jahres entstanden. Der Preis der Impfdose liegt bei 20 Dollar.
IZ:
Wie können wir dieses gentechnische Verfahren einordnen. Die Physik kennt 4 Naturkräfte. Sie reichen
nicht aus, um die biologische Kraft dieses Virus zu beschreiben. Liegt der
Gentechnik eine 5. Naturkraft zugrunde?
Autor:
Kräfte gehorchen Symmetrien. Mit den Symmetrien SU(3) x SU(2) x U(1) beschreibt
das bisher so erfolgreiche Standardmodell der Teilchenphysik die
elektromagnetische, die schwache und die starke Kernkraft. Die Superstringtheorie wird als mögliche Quantengravitation
derzeit diskutiert. Triumpf des Standardmodells war die Vereinigung der
elektromagnetischen mit der schwachen
Kraft zur elektroschwachen Kraft SU(2) x
U(1). Für die Vereinigung der elektroschwachen Kraft mit der starken Kernkraft
wurde die Symmetrie SU(5) vorgeschlagen.
Sie wurde aufgegeben, weil der hierfür notwendige Zerfall des Protons in
hochreinem Wasser nicht nachgewiesen werden konnte. Die aufwändigen Versuche in
Bergwerksstollen in Europa und Japan wurden abgebrochen. Hinzu kommt noch, dass
die Massen der 24 Bosonen für die SU(5) in der Größenordnung von Bakterien mit
Kollisionsexperimenten nicht erzeugt werden können. Beschleuniger so groß wie
die Milchstraße wären notwendig.
IZ:
Die Naturkräfte beruhen auf Ladungen.
Das Proton ist an allen 4 Wechselwirkungen beteiligt mit der
elektromagnetischen Ladung, den 2 Isospinladungen,
den 3 Farbladungen und der Masse als Gravitationsladung. Wenn das Proton an der
5. Naturkraft beteiligt ist, muss es noch eine weitere Ladung haben.
Autor:
Diese Ladung ist die Chiralität mit der optischen
Aktivität, wie sie durch die Händigkeit zum Ausdruck
kommt. Asymmetrische Kohlenstoffatome besitzen diese Chiralität.
Die einfachsten asymmetrischen Kohlenstoffverbindungen sind die Aminosäuren.
Sie sind die Bausteine der Proteine. Von den 300 Aminosäuren hat die Evolution
20 proteinogene Aminosäuren ausgewählt, deren
asymmetrische Kohlenstoffatome die Ebene des linear polarisierten Lichts nach
links drehen. Die Aminosäure ist ein Zwitterion mit basischen NH2- und
sauren COOH-Molekülen mit unterschiedlichen Stärken. Jede Aminosäure hat einen
isoelektrischen Punkt IEP bei einem bestimmten pH-Wert, bei dem die positiven
und negativen Ladungsstärken gleich sind. Die Aminosäure ist dann elektrisch
neutral und wird unlöslich. Wenn die 20 Aminosäuren eines
angenommenen Standardproteins nach fallenden IEPs und fallenden pH-Werten
geordnet werden, erhalten wir eine Kurve mit 4 Geraden mit 4 unterschiedlichen
Rotationswinkeln und Translationen. Die RNA und die DNA haben hingegen
eine rechtsdrehende Händigkeit. Sie bestehen aus Nukleotiden mit 4
unterschiedlichen Basen, die durch ein Zucker-Phosphatmolekül verbunden
sind. Jeder Aminosäure ist ein Triplett
aus 3 Nukleotiden zugeordnet. Die RNA besteht aus den 4 Basen A,G,C,U und die
DNA aus den 4 Basen A,G,C,T. Durch Kombination der 4 Basen gibt es 43
= 64 mögliche Tripletts. Sie werden Codons genannt. Das Ladungsgleichgewicht von linksdrehender
und rechtsdrehender Chiralität
entspricht dem Ladungsgleichgewicht beim
Wasserstoffatom mit dem positiv
geladenen Proton mit seinem Triplett aus Quarks und dem elektrisch negativ
geladenen Elektron.
IZ:
Die Analogie ist interessant. Das Proton wechselwirkt mit dem Elektron über die
elektromagnetische Kraft. Träger dieser
Kraft ist das Photon, das aus einem virtuellen Elektron-Positron Paar besteht.
Wer überträgt bei dieser Analogie die 5. Naturkraft?
Autor:
Träger ist die t-RNA. Sie besteht an einem Ende aus einer Aminosäure und, wie
das obige Beispiel zeigt, am anderen
Ende aus dem zugehörigen
Anticodon-Basentriplett.
IZ:
Die Chiralität ist in der Gentechnik bekannt. Gibt es
eine physikalische Grundlage für die Ladung und für die Ladungstrennung?
Autor:
Als physikalische Grundlage bietet sich die
SU(5) mit ihren 5²-1= 24
Ladungsträgern an. Ladungsträger sind die asymmetrischen
Kohlenstoffatome der 20 Aminosäuren und der 4 Nukleotidbasen.
Die IEPs der 20 Aminosäuren sind aufgeteilt in den basischen, neutralen
hydrophoben, neutralen hydrophilen und sauren Bereich.
IZ:
Wie ist die Ladungstrennung der 5. Kraft
entstanden?
Autor:
Die einfachste proteinogene Aminosäure ist Glycin G mit 2 Wasserstoffatomen. Sie wird im Kosmos
nachgewiesen und sie ist optisch nicht aktiv. Die Ladungstrennung in links- und
rechtsdrehende Chiralität entsteht erst durch 4
unterschiedliche Liganden beim asymmetrischen
Kohlenstoffatom. Wird ein
H-Atom beim Glycin
durch die CH3 – Gruppe ersetzt, kommen wir zur einfachsten optisch
aktiven Aminosäure Alanin (A). Die
anderen 18 Aminosäuren haben die Alkylreste wie im obigen Bild dargestellt. Die
Aminosäuren verketten sich zum Protein durch die Peptid-Bindung, die durch die Abspaltung des Wassermoleküls beim
COOH- und NH2 – Molekül entsteht.
IZ:
Durch Corona hat die SU(5) eine 2. Chance bekommen. Eine 5. Naturkraft bringt
ein besseres Verständnis der Wechselwirkung zwischen Protein und RNA bei
unterschiedlichen pH-Werten mit sich. Die Aminosäure-Ketten der Proteine sind
unterschiedlich hydrophil und hydrophob und entfalten sich damit in die 3. und
4.Dimension. Welche Rolle spielt dabei
der pH-Wert?
Autor:
Der pH steht in der Elektrochemie für die logarithmische Protonenaktivität im
Wasser. In einem angenommenen
Standardprotein ordnen wir die 20 Aminosäuren nach ihrem fallenden IEP-Wert (
s. Bild unten). Im sauren Bereich
wird das COOH-Molekül entlang der 20 IEPs schrittweise deprotoniert und im basischen Bereich wird das NH2-Molekül
entlang der IEPs schrittweise protoniert. Das Proton erhält somit in wässrigen
Elektrolyten mit der elektrochemischen Ladung einen weiteren Freiheitsgrad, mit
dem sich die 20 Aminosäuren unterscheiden. Wir werden an die alten griechischen
Philosophen erinnert, die dem Atom außer der Unteilbarkeit auch die
Eigenschaften süß und sauer und salzig zuschrieben.
Was hat der pH-Wert mit dem Coronavirus
und dem Impfstoff zu tun?
Autor:
Das Coronavirus muss in der Wirtszelle gegen einen
pH-Gradienten von 5.5 – 4.5 ankämpfen.
Das entspricht dem Säureschutzmantel der menschlichen Haut. In saurer Umgebung trocknet die Proteinhülle
des Coronavirus aus und stirbt ab. Durch die
Tröpfcheninfektion beim Ausatmen gelangt das Virus durch die Nasenschleimhaut
in den Körper und infiziert die Rachenschleimhaut. Gerade weil der
Mund-Nasenschutz derzeit heftig diskutiert
wird, weil er das soziale Zusammenleben
beeinträchtigt, ist das Tragen der FFP-2-Maske
und der Abstand ein einfaches Mittel, um gegen das Virus anzukämpfen.
Die textile Maske mit dem pH 5.5. – 4.5 wäre zudem die Ergänzung des
Säureschutzmantels der Haut.
IZ:
Wie können wir uns die Ergänzung des Säureschutzmantels
der Haut vorstellen?
Autor:
Das Tragen der FFP-2-Maske ist inzwischen Pflicht im öffentlichen Leben. Das Coronavirus ist 140 nm groß und
wird durch Aerosole beim Ein- und Ausatmen übertragen. Dabei wird Vlies der
Maske durch die Aerosole benetzt. Beim Durchtritt der Wassertröpfchen
würde der Elektrolyt den pH-Wert 5.5 bis 4.5
annehmen und tötet das Virus ab.
Wissenschaftliche Versuche würden sich hierzu lohnen.
IZ:
Inzwischen sind in Deutschland mit dem ersten Impfstoff von BionTech
und Pfizer über 1 Millionen Menschen geimpft worden.
Ende 2020 wurde in der EU mit der Massenimpfung begonnen. Europaweit
wurden 7.4 Milliarden Euro für die Massenproduktion
eingeworben. Die Zeit drängt, denn der bisherige wirtschaftliche Schaden mit
Kurzarbeit, Entlassungen und kommenden
Insolvenzen durch den 2. Lockdown ist enorm.
Autor:
BioNTech in Mainz und CureVac
in Tübingen sind beim weltweiten Wettrennen dabei. Die mittelständische Firma CureVac in Tübingen wird im Kampf gegen dieses Virus von
der Bundesregierung mit einer Beteiligung von 23% und mit 300 Millionen Euro finanziell
unterstützt. CureVac hat die Nukleotidsequenz
des Stachelproteins aus der m-RNA des Virus ermittelt. Mit dem neuen
gentechnischen Verfahren druckt CureVac direkt den
RNA-Abschnitt und injiziert ihn in die
Wirtszelle. Die Virus-RNA regt die Wirtszelle an, Anti-Proteine zu bilden. Die
in der Zelle gebildeten Antikörper verhindern dann die Vervielfältigung des
Virus und das Eindringen des Virus durch die Membran anderer Wirtszellen. CureVac hat gesunden
Freiwilligen 2µg des neu entwickelten
Impfstoffs verabreicht. Antikörper haben sich im Körper der Freiwilligen ohne
Nebenwirkungen gebildet. Als nächste
Projektschritte werden 4 µg und 8 µg des
Impfstoffs verabreicht. CureVac hat erstmals das neue
RNA- und DNA-Druckverfahren bei diesem
Impfstoff zur Anwendung gebracht. Das Verfahren lässt eine
Massenproduktion von 100 Millionen Dosen
ab Anfang 2021 zu. Der Impfstoff läuft im Eilverfahren durch die klinischen
Tests. Der normale Weg zu einem neuen Impfstoff benötigt nach Meinung der
Experten 10 Jahre. Solange können wir
nicht warten, wenn wir den wirtschaftlichen Niedergang aufhalten wollen und die Insolvenzkurve der
mittelständischen Wirtschaft nicht exponentiell ansteigen soll. Corona gibt den
Anstoß, sich mit der biologischen Kraft
als der 5. Naturkraft wissenschaftlich auseinanderzusetzen und sie mit den 4
anderen Naturkräften in der Weltformel zu vereinen.
IZ:
Die Gentechnik gehört zu den Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts. Mit der
Entwicklung des Impfstoffs gegen das Coronavirus innerhalb eines
Jahres hat sie ihr machtvolles Potential entfaltet und weltweit den
Durchbruch erreicht und die Skeptiker
überzeugt. Es gibt keine Alternative,
das lebensbedrohende Virus zu besiegen.
Was macht diese 5. Naturkraft
aus?
Autor:
Diese Naturkraft ist eine neue Qualität gegenüber der elektromagnetischen, der
starken und schwachen Kernkraft und der Quantengravitation. Sie ist bisher
nicht als physikalische Kraft formuliert worden. Hierzu gehört eine Polarität, eine Ladung und
eine verbindende Symmetrie. Das Proton
hat mit der Protonenaktivität in Wasser eine zusätzliche Ladung. Die Protonenaktivitäten sind bei den 20 proteinogenen Aminosäuren mit den linksdrehenden
asymmetrischen Kohlenstoffatomen realisiert.
Rechtsdrehend sind die 4 Ribobasen der DNA und
der RNA.
IZ:
Was treibt einen wissenschaftlich interessierten
Menschen eigentlich an, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen?
Autor:
Das Thema meiner Diplomarbeit war die Korrosion von Eisen über den gesamten
pH-Wert Bereich. Hierzu musste ein einheitlicher wässriger Elektrolyt von sauer
bis basisch entwickelt werden. Dieser Puffer war damals in der Forschung nicht
verfügbar. Damals konnte man nicht
ahnen, welche Bedeutung die logarithmische Protonenaktivität im Wasser, wie der
pH-Wert auch genannt wird, in der Teilchenphysik mit dem nicht nachweisbaren
Protonenzerfall und in der Gentechnik bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs
hat. Die proteinogenen Aminosäuren sind durch einen
Buchstaben definiert. Darüber hinaus haben die 20 Aminosäuren isoelektrische Punkte mit zugehörigen pH-Werten über den
gesamten pH-Wertbereich von sauer bis basisch. Die Aminosäure-Sequenz und damit
die Gensequenz der Proteine ist damit auch eine darstellbare Zahlenfolge, die
der Symmetrie SU(5) gehorcht. Die Genomsequenzen der
Spike-Proteine der neuen Virus- Mutationen
werden berechenbar.
Die Erweiterung
des Standardmodells
copyright © Friedrich
Moeller 1997 – 2021 email:
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