Als Max Planck im Jahre 1900 eine Rechenmethode fand, um beim Schwarzen Körper die durch das Experiment genau ermittelten Werte der Strahlungsintensitäten in Abhängigkeit von der Frequenz bei einer definierten Temperatur durch eine Kurve genau abzubilden, konnte er sich nicht vorstellen, dass er ein neues Prinzip entdecken sollte.
Das Prinzip des Wirkungsquantums h wurde in den folgenden Jahren auf bislang ungelöste Probleme der Physik angewandt. Einstein erklärte damit den Photoeffekt und bekam dafür 24 Jahre ! später den Nobelpreis. So lange hat es gedauert, bis sich die neue Betrachtungsweise vom Lichtteilchen, dem Photon, durchsetzte. Entscheidend war dabei die Entdeckung des Comptoneffekts, mit dem die Wechselwirkung von Elektronen mit harten Röntgenstrahlen nachgewiesen und berechnet werden konnte.
Bohr wandte dann das Wirkungsquantum auf die Berechnung der diskreten Elektronenbahnen bei seinem Atommodell an. Es stellte sich heraus, dass der Bahndrehimpuls der einzelnen Elektronenbahnen gerade dem Vielfachen des Wirkungsquantums h entsprach.
Ein nächster Schritt war die Welle-Teilchen-Beziehung von De Broglie, die den Impuls eines Teilchens mit seiner Materiewelle über das Wirkungsquantum h gleichsetzte. Die Elektronwellen wurden entdeckt, die zum Elektronen-Mikroskop führten. Schrödinger kam dann durch diese Erkenntnis zu seiner berühmten Elektronen-Wellengleichung des Wasserstoffatoms.
Höhepunkt in der Entwicklung zum Prinzip des Wirkungsquantums war dann die Formulierung der Unschärfe - bzw. Unbestimmtheitsrelation von Heisenberg im Jahre 1927 mit ihren schwerwiegenden philosophischen Konsequenzen. Seitdem war es nicht möglich , die Bewegung von Teilchen im Raum und Zeit mit unendlich hoher Genauigkeit zu bestimmen. Das Wirkungsquantum h setzt eine untere Grenze.