Willkommen
in der Planckwelt
2.
Interview in Berlin
Der Schwarze Strahler
IZ:
Willkommen
wieder in Berlin ! Wir machten bei unserem 1. Interview eine Zeitreise zum
Anfang des 20 Jahrhunderts,
zurück an die Wegegabelung
, die durch die 3 Naturkonstanten h , c, und k markiert ist. Seit dieser
Zeit entwickelten sich Quantentheorie, Relativitätstheorie und Thermodynamik
auseinander. Die Naturkonstante h und das Prinzip der minimalen Wirkung
dominierten die Elementarteilchenphysik das ganze 20. Jahrhundert. Mit dem
Wirkungsquantum kann der Ursprung der Masse jedoch nicht erklärt werden. Im
Schwarzkörperstrahlungsgesetz von Max Planck sind die Naturkonstanten
h , c , k, π und
e enthalten. Wie wäre die Entwicklung verlaufen, wenn Max Planck nicht nur das
Produkt von elektromagnetischer Strahlungsenergie und Zeit (= Wirkung ) , quantisiert hätte, sondern auch das Produkt
von
thermodynamischer Energie
und inverser Temperatur (= Entropie) ? Nach neuen didaktischen Konzepten wird
die
„
Entropie“
mit Wärmeladung
gleichgesetzt , was eine Quantisierung schon erahnen lässt.
Autor:
Anfang
des 20. Jahrhunderts gab es für Temperaturen über 1000 °C keine experimentellen
Labordaten. Es mag eine
verwegene Idee sein, wenn wir uns den Atlas-Detektor
als Schwarzen Strahler vorstellen. Im Inneren entstehen an den Kollisionspunkt
Temperaturen, die nahe an den Urknall heranreichen. Im Schwarzen Strahler von
Max Planck verwandelt sich thermische Energie in elektromagnetische Strahlung,
die an der Öffnung von einem Spektrometer gemessen wird. Im CMS- und im
Atlas-Detektor werden neben der harten Gamma-Strahlung geladene Teilchen
detektiert. Als der LHC 2011 kontinuierlich hochgefahren wurde, wurde das
gesamte bekannte Massenspektrum der
Elementarteilchen verifiziert. Am 4. Juli 2012 konnte dann zudem die Entdeckung
des Higgsbosons bekannt gegeben werden. Doch warum hat
die Masse des Higgsbosons am Atlas-Detektor gerade den
Wert 126,3 GeV ? Bis heute ist dieser Wert und das
Massenspektrum der Elementarteilchen unverstanden. Beim LHC wird in den 4
Kollisionspunkten ein gewaltiger Temperaturbereich durchfahren. Gilt hier das
Wien´sche Verschiebungsgesetz? Das ist eine spannende
Frage ! Die Frequenzdarstellung des
Verschiebungsgesetzes kann aus dem Planck´schen
Strahlungsgesetz abgeleitet werden. Die Frequenz mit der maximalen
Strahlungsleistung ist linear zur absoluten Temperatur. Es gilt νmax = 5.879 10^10 T [Hz/K°] .
IZ:
Die Zeitreise 100 Jahre zurück in der
Geschichte im Jahr 1 nach Higgs zeigt die gewaltige technologische und theoretische
Entwicklung der Physik, und wie tiefgreifend sie unser Leben in 5 Generationen
beeinflusst hat. Das Spektrum
der Schwarzkörperstrahlung stellen wir im allgemeinen
als 2-dimensionales Diagramm dar. Welche neuen Erkenntnisse
kann die
Erweiterung in die 3. Dimension der Temperatur bringen
?
Autor:
Der Nachweis des Higgsbosons am
LHC durch 2 Gammaquanten überraschte. Dieser Zerfall in 2 Photonen ist nur
möglich, wenn ein Skalarboson mit dem Spin 0 zerfällt.
Elektromagnetische Strahlung ist ladungssymmetrisch zwischen der negativen
Ladung des Elektrons und der positiven Ladung seines Antiteilchens. Bei
steigender Frequenz und Energie wird die elektromagnetische Strahlung
teilchenartiger. Schließlich wird das Z-Boson mit
einer Masse von 91 GeV detektiert. Es ist ein schweres
Photon, ist elektrisch neutral ,hat eine schwache Isospinladung, seine Raumsymmetrie ist leicht gebrochen. Es
zerfällt innerhalb von 10^-25 sec und unterscheidet dabei geringfügig zwischen
rechts und links.
Kommen wir zurück zum Modell des Schwarzen Strahlers. Wird
der LHC hochgefahren, verwandelt sich die kinetische Energie
der aufeinander
prallenden Protonen in thermische Energie . Die
thermische Energie verwandelt sich im hypothetischen Schwarzen Strahler in
Strahlung. Am Ende dieser elektromagnetischen Route ist das Higgsboson mit 126 GeV ,das in 2 γ-Quanten von
je 63 GeV zerfällt. Wir
können die zugehörige Frequenz berechnen mit 1.5 10^25 Hz. Die Schwingungsdauer
ist
0.7 10^-25 sec . Die Zerfallsdauer des Higgsbosons ist 10^-22 sec .
IZ:
Wenn wir jetzt bei dieser Frequenz das Wien´sche Verschiebungsgesetz anwenden, kommen wir zu unsinnigen Ergebnissen.
Die Temperatur wird höher als die Plancktemperatur. Offensichtlich kann der
LHC mit dem Atlas-Detektor nicht
als
Schwarzer Strahler betrachtet werden. Welche wesentlichen Unterschiede
gibt es zwischen dem Schwarzen Strahler
von Planck und dem LHC ?
Autor:
Der wesentliche Unterschied besteht
in der Reversibilität und der Irreversibilität. Beim Planck´schen Schwarzen Strahler
ist die Strahlung im
thermischen Gleichgewicht. An der Wand mit der Temperatur T wird die elektromagnetische Strahlung
emittiert und absorbiert und mit dem Spektrometer vor der kleinen Öffnung
vermessen. Es wird keine Entropie erzeugt. Beim Atlas-Detektor haben wir 4
Strahlungsquellen in den 4 Kollisionspunkten. Durch die Kollision der
Protonenströme entsteht eine enorme Temperatur. Die Strahlung wird in den
Detektorschichten des Atlas-Detektors absorbiert. Dabei durchläuft die Strahlung einen
gewaltigen Temperaturgradienten. Der Prozess ist irreversibel
. Die Zeitsymmetrie wird gebrochen.
Entropie wird erzeugt. Sie wird in den Lagrange-Gleichungen der
Hochenergiephysik jedoch nicht
berücksichtigt. Stattdessen wird ein neues Feld, das Higgsfeld, postuliert, das Masse erzeugt und die
Eichsymmetrie der Langrange-Gleichung erhält.
IZ:
Sie bringen immer
wieder das thermodynamische Feld und die thermodynamische Energie im Zusammenhang mit dem Ursprung der
Masse ins Gespräch und beleuchten das immer wieder von verschiedenen Seiten.
Autor:
Da Standardmodell wurde am LHC glänzend bestätigt. Es lässt aber viele Fragen offen. So erklärt es nicht das
Massenspektrum der Elementarteilchen. Auch der Higgsmechanismus gibt darauf keine Antwort. Bei den vielen Daten, die am LHC seit 2011 gewonnen wurden , gibt es
bisher keinerlei Hinweise auf supersymmetrische Teilchen. Auch die Supersymmetrie kann das
Massenspektrum der Elementarteilchen nicht herleiten. Nach meiner Überzeugung sollte das
Standardmodell durch die Thermodynamik und durch die Skalensymmetrie erweitert
werden. Die Quantifizierung
der Entropie spielt dabei eine entscheidende Rolle. Der Higgs-Mechanismus,
der mit dem Nobelpreis anerkannt wurde, sollte nunmehr thermodynamisch gedeutet
werden.
IZ:
Kommen wir nochmals zurück auf den Schwarzen Strahler, das
Thema unseres 2. Interviews in Berlin. Wir haben den LHC,
bei
dem Protonen mit einer kinetischen Energie von je 4 TeV im 50-Nanosekundentakt kollidieren und diese Energie in
thermische Energie verwandelt.
Diese thermische Energie wird verwandelt in Photonen und
Teilchenschauer. Die Photonen und
Teilchen
werden von den Detektorschichten des Atlasdetektors absorbiert. Sie reflektieren die
Teilchen der Zerfallsprozesse in die dahinterliegenden Detektorschichten. Die Meßprozesse
sind irreversibel und erzeugen Entropie und Informationen. Auf diese
Weise könnte die Thermodynamik in die Lagrangegleichungen integriert werden. Wenn im Kollisionspunkt
hochsymmetrische thermische Energie
entsteht, dann könnte man entlang der Zerfallswege durch den
Detektor die entstehende Asymmetrie
der Materie beobachten.
Bestehen die
Elementarteilchen aus kleineren Bestandteilen ?
Autor :
Das sind 2 interessante Fragen, die sich gegenseitig bedingen. Quarks und Leptonen bestehen aus Ladungen. Es gibt
6 verschiedene Ladungen .
Ladungen sind Quelle und Senke der Kräfte. Somit gibt es 6 Kräfte. Es ist die magnetische Kraft,
die elektrische Kraft, die schwache Kraft, die Farbkraft, die schwere Kraft und die Leptoquarkkraft.
Zu den Ladungen
gibt es die Erhaltungssätze. Sie gelten nicht exakt. Deshalb verschwindet nach dem Urknall
entlang der Zerfallskette die Antimaterie,
und am Ende ist der
Wasserstoff entstanden. Beim
Urknall im LHC-Labor reicht hierfür die Zerfallskette nicht
aus.
IZ:
Sie führen bei den Kräften auch die schwere Kraft auf. Nach herrschender Meinung ist im Standardmodell der
Elementarteilchen die Gravitation nicht enthalten.
Autor:
Wir haben im
Laufe des letzten Jahrhunderts die magnetische Kraft, die elektrische Kraft, die schwache Kraft und die Farbkraft
erforscht und verstanden, und wir
haben gelernt, sie für uns zu nutzen. Jetzt sind wir bei der Masse
angekommen. Erst jetzt glauben
wir , die Masse als Ladung verstanden zu haben. Viele
Fragen sind noch offen. Wir können uns das Massenspektrum der Elementarteilchen
nicht erklären. Warum haben Quarks
und Leptonen gerade die Werte, die am LHC gemessen werden. Im Inneren des Atoms können wir nicht
von Gravitation sprechen. Es gibt
hier keine definierte Bewegung in Raum und Zeit. Die Masse hat hier als schwere
Ladung eine andere Aufgabe.
Deutlich wird das bei den
Mesonen mit einem Quark und einem Antiquark von unterschiedlichen
Generationen. Die
elektrischen und die schwachen Ladungen sind in allen Generationen gleich. Die Massen unterscheiden sich, und der
Unterschied erzeugt die Asymmetrie.
Deshalb brauchen wir mindestens 3 Generationen.
IZ:
Die
Kollisionspunkte mit ihren
ultrahohen Temperaturen sind daher nicht nur die Strahlungsquelle für
elektromagnetische γ-Strahlung sondern sie sind auch die Strahlungsquelle von
Mesonen, die aus Quarks und Antiquarks bestehen. Deshalb ist das Wien ´sche
Verschiebungsgesetz bei ultrahohen Temperaturen nicht anwendbar. Was macht das Planck´sche
Strahlungsgesetz aus dem Jahr 1900 für Sie so interessant in Verbindung
mit dem Massenspektrum der
Elementarteilchen aus dem Jahr 2000?
Autor:
Planck hat den
Boltzmann-Faktor e^(hν / kT) mit dem
Planckschen Wirkungsquantum h in
die Strahlungsgleichung eingeführt und konnte damit erklären, warum bei hohen Frequenzen die
Strahlungsleistung abnimmt.
Damit wurde die Ultraviolett- Katastrophe vermieden, wie sie bei klassischer Betrachtung
eintreten würde. Die
Frage stellt sich doch, was bei
hohen Temperaturen geschieht, wenn
wir bei der thermodynamischen Energie kT analog
verfahren und k als Entropiequantum definieren. Wir haben gezeigt, dass das Wien´sche Verschiebungsgesetz bei der Strahlungsfrequenz
von 62 GeV bei der Erzeugung des Higgsbosons widersprüchliche Werte für
die Temperatur liefert, wenn wir
den LHC als Schwarzen Strahler betrachten. Der Widerspruch löst sich
auf, wenn das Higgsboson auch in anderen Zerfallskanälen zerfällt, in dem massereiche Teilchen erzeugt
werden, und wenn die Massenenergie der Teilchen aus thermodynamischer Energie
besteht. Damit haben wir gegenüber
der herrschenden Meinung einen anderen Ursprung der Masse.
IZ:
Das
heißt doch, dass es diese hohe
Plancktemperatur von 10^32°K in der
Urknalltheorie gar nicht gibt !
Treffen wir uns wieder in
Genf zu unserem 4. Interview in
Genf
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