Willkommen
in der Planckwelt
4. Interview in
Genf
Reverse
Engineering des Higgsmechanismus
IZ:
Willkommen wieder in Genf. Wir
sind im Jahr 2 nach Higgs. Das Higgs ist entdeckt.
Der Higgsmechanismus ist durch den
Nobelpreis als wissenschaftliche Erklärung für den Ursprung der Masse bestätigt. Skripten, Vorträge, Bücher sind überholt
und müssen umgeschrieben werden.
Was nun ?
Autor:
Der Higgsmechanismus
ist anerkannt, aber er lässt viele Fragen offen. So kann man damit nicht die Massen der
Leptonen und Quarks berechnen. Da der Higgsmechanismus
die Masse des Higgsbosons als freien Parameter
offen lässt, waren 20 Jahre Forschung und aufwändige
Experimente notwendig , um die Masse des Higgsbosons
unter 1 TeV auszuschließen und einzugrenzen.
Offenbar steckt viel mehr hinter dem Higgsmechanismus. Der Higgsmechanismus hat für die Berechnung der Massen eine
einfache Rechenvorschrift.
Die Masse der Elementarteilchen ist das Produkt der jeweiligen Kopplungskonstante mit
dem Vakuumerwartungswert 246 GeV. Da die Yukawakoeffizienten,
wie sie auch genannt werden,
nicht bekannt sind, ist das Masseproblem nur verschoben.
IZ:
Die
Massen der Elementarteilchen sind durch die Experimente an den
Beschleunigern bestimmt
worden.
Mit
der Higgsformel haben Sie das top-Quark, das Higgsboson
und das Z-Boson
durch die e-Funktion m=246
e^-n/3 [GeV] berechnet. Die berechneten Werte
stimmen mit den experimentellen Werten innerhalb der Fehlergrenzen überein.
Die Quarks und Leptonen lassen sich durch eine ähnliche e-Funktion berechnen, wie Sie in verschiedenen Interviews
gezeigt haben. Mit den
berechneten Massenwerten können die
Kopplungskonstanten berechnet werden.
Ist damit ein Reverse Engineering des Higgsmechanismus möglich
?
Autor:
Beim Reverse Engineering im Maschinenbau werden
Freiformflächen, z.B. Automobilkarosserien, mit einem 3D-Scanner digitalisiert. Die erhaltene Punktewolke wird auf dahinter stehende
Konstruktionselemente hin untersucht. Übertragen auf den Higgsmechanismus,
werden die durch das Experiment gemessenen Massen der
Elementarteilchen auf verborgene
Symmetrien hin analysiert.
IZ:
Das würde aber bedeuten, dass der Higgsmechanismus
weiter entwickelt und um
die Lagrangedichten der Quarks und Leptonen ergänzt wird.
Anhand der Elektronmasse wird das schon praktiziert. Wie stellen Sie sich das weitere
Vorgehen vor ?
Autor:
Wir benötigen zum Standardmodell 16 Kopplungskontanten
. Sie werden auch Yukawa-Koeffizienten genannt und unterscheiden sich von den
Kopplungskonstanten durch den Faktor
squ 2.
Das Standardmodell enthält 16 massive
Elementarteilchen, 6 Quarks, 6
Leptonen , 3 schwache Eichbosonen und 1 skalares Higgsboson, die an den Vakuumerwartungswert koppeln. Das Photon und die 8 Gluonen sind masselos. Wir können die
16
Kopplungskonstanten in einer 4 x 4 Matrix anordnen und prüfen, ob die Matrix als SO(4) – Drehgruppe
aufgefasst werden kann. Wenn das zutrifft
, dann können wir das Standardmodell um eine weitere Drehgruppe
erweitern
U(1) x SU(2) x SU(3) x SO(4).
IZ:
Die Drehgruppe SO(4) beschreibt eine Kraft. Die U(1) beschreibt die
elektromagnetische Kraft, die
SU(2) die schwache Kraft, die SU(3) beschreibt die starke Kraft
und die SO(4) würde die schwere Kraft beschreiben. Hat das auch Einfluss auf die
Mathematik ?
Autor:
Die Drehgruppe
SO(4) erfordert eine andere
Algebra. Diese Algebra wurde
von Hamilton 1843 erstmals beschrieben. Während das Standardmodell U(1) x S(U2) x SU(3) auf dem 3-dimensionalen Zahlenraum
R3 mit den komplexen
Zahlen beruht, beruht die neue Algebra auf dem 4-dimensionalen
Zahlenraum R4. Die
Zahlen des R4 sind
Quaternionen. Sie erweitern die
komplexen Zahlen um 2 imaginäre Komponenten. Sie haben die Form x0 + i1 x1 + i2 x2 + i3 x3 .
Für Quaternionen gilt das kommutative Gesetz bei der Multiplikation nicht. xy ist nicht
das Gleiche wie yx . Der
R3 ist in den Zahlenraum R4 eingebettet.
IZ:
Fassen wir unseren bisherigen Gedankengang nochmals
zusammen. Die Masse des
Higgsbosons wurde am Atlas-Detektor mit 126.3 GeV gemessen.
Für diesen Wert gibt es in der herrschenden Lehre keine Erklärung . In
Ihrer Higgsformel entspricht dieser Wert exakt h=v e^-2/3. Der Wert auf der Basis der
dimensionslosen Naturkonstante e
ist die Kopplungskonstante des Higgsbosons an
den Vakuumerwartungswert v.
v ist die Energie des Higgsfelds. Der Higgsmechanismus erklärt nicht nur den Ursprung der Masse
der beiden W-Bosonen und des Z-Bosons sondern auch der
Quarks und geladenen Leptonen. Quarks und Leptonen koppeln auch an den Vakuumerwartungswert v. Es gibt 16 Kopplungskonstanten für 16
massive Elementarteilchen im Standardmodell der Elementarteilchen, die in einer
4 x 4-Matrix angeordnet werden.
Berechnetes Massenspektrum der
Elementarteilchen in [GeV]
H
Z
W+
W-
126.3
90.5
80.4
80.4
τ
ντ t b
1.8
0.06
176.1
4.4
μ νμ c s
0.12
0.00003
1.3
0.11
e
νe u d
0.000513
2.1 E^-8
0.009
0.003
ln MQuark = 2.025 e - 2e²/3
n
-1/3
0 , 1, 2
ln MQuark = 2.025 e - e²/2
n
-1/3
1, 2 , 3
ln MNeutrino = 2.025 e - e²
n
-1
1, 2
, 3
IZ:
Sie lassen also die Winkel α und Ф in einem 4-dimensionalen Zahlenraum R4 rotieren und bilden damit das Massenspektrum der
Elementarteilchen, der Quarks,
Leptonen und massiven Bosonen ab. Eine Umdrehung der Spirale entspricht
2π. Der Rotationswinkel ist
Ф= 2π / n. Wir brauchen also nur noch für die Variablen a
,i1 k, i2 Ф , i3 b die obigen Werte für die empirisch
ermittelten Kopplungskonstanten einzusetzen. Jetzt müssen wir nur noch die
Symmetrie finden.
Autor:
Die logarithmische Spirale ist
skaleninvariant und selbstähnlich unter der Bedingung, dass wir i1 k und i2 Ф gleichzeitig so
drehen, dass das Produkt - k Ф bzw. – tanα Ф erhalten bleibt. Die Skalensymmetrie ist
nachzuweisen.
IZ:
Es fällt auf,
dass Sie den Neutrinos eine Masse zuweisen. Wie kommen Sie zu diesen Zahlenwerten ?
Autor:
Es wurde in aufwändigen
Versuchen nachgewiesen, dass Neutrino eine Masse haben. Die Neutrinos wandeln sich auf Ihrer
Flugbahn ineinander um. Sie oszillieren. Die Neutrinooszillation setzt eine
viertes Neutrino voraus. Das 4.
Neutrino muss dabei größer sein als die halbe Masse des Z-Bosons.
Der Massenwert von > 45 GeV wurde der Formel zu Grunde gelegt.
IZ:
Die
Drehgruppe SO(4) wollen wir beim nächsten 3. Interview in
Hannover weiter vertiefen. Eine
wesentliche Erkenntnis heute in Genf ist,
dass wir einen 4-dimensionalen Zahlenraum benötigen, wenn wir das Massenspektrum der
Elementarteilchen verstehen wollen.
Gibt es auch einen gegenständlichen 4-dimensionalen Raum
R4. Wie müssen wir uns
diesen Raum vorstellen ? Den R3 – Raum verstehen wir.
Autor:
Die 4. Raumdimension wurde erstmals von Kaluza in den 20-iger
Jahren des letzten Jahrhunderts beschrieben. Er formulierte die Allgemeine
Relativitätstheorie in 4+1 Dimensionen und entdeckte, dass sie die Allgemeine
Relativitätstheorie in 3+1 Dimensionen und die Maxwell´schen
Gleichungen enthielt.
Einstein wunderte sich erst, war dann begeistert und empfahl dann den
Artikel von Kaluza für die Veröffentlichung. Klein sah dann diese 4. zusätzliche
Raumdimension als Kreis mit dem Durchmesser der Plancklänge 10^-35. Die Kaluza-Klein-Theorie wurde nicht
weiter verfolgt, weil sie keine Voraussagen ermöglichte und weil die
Quantentheorie sich zu einem interessanten Forschungsfeld entwickelte. Ein Meilenstein der Quantentheorie
war die Unbestimmtheitsrelation von Heisenberg.
Δ mv Δ x
> h/4π Sie besagt :
Will man die Orts-Unschärfe
verringern, muss der Impuls mv erhöht
werden. Deshalb müssen immer
leistungsfähigere Beschleuniger gebaut werden, wenn man ins Innere der Materie
eindringen will. Die
4.Raumdimension braucht man nicht in die nicht erforschbare Planklänge
verlegen, sondern es reicht
aus, sie in den Bereich der
Ortsunschärfe der Heißenberg´schen
Unbestimmtheitsrelation zu verlegen.
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten,
die Ortsunschärfe zu reduzieren,
wir erhöhen die Geschwindigkeit oder wir vergrößern die Masse.
IZ:
Wenn ich Sie richtig verstehe, vergrößern wir die Masse, indem wir schwere Kopien des Protons und
des Elektrons zum ultraschweren Wasserstoffatom, bestehend aus den Quarks der 2. Familie und dem Myon (
ccs µ )
vereinigen. Dann haben
wir einen anderen 3+1D-Raum mit einer ganz anderen
Raumzeit.
Sie haben bereits in einem anderen Interview postuliert, dass die Dunkle Materie aus ultraschweren Wasserstoff bestehen könnte.
Autor:
Für die Hypothese des ultraschweren Wasserstoffs sprechen die
Ergebnisse einer Forschungsgruppe. Sie haben bis zu einer Entfernung von 15 000
Lichtjahren keine Abweichung vom Newton´schen
Gravitationsgesetz gemessen. Daher
macht es wenig Sinn, nach Dunkler
Materie Im Umkreis Der Erde zu suchen.
Abweichungen werden erst in Entfernungen von Millionen Lichtjahren festgestellt, näher am Urknall und
ultrahohen Temperaturen. Das
Gravitationsgesetz wird modifiziert.
Umlaufende Massen werden entsprechend skaliert. Es würde aber
Sinn machen, am LHC ab 2015 Dunkle
Materie aus Xi-Ionen ccs und
Myonen herzustellen.
copyright © Friedrich Moeller 1997 – 2014