Willkommen in der Planckwelt
2.Interview in Potsdam
Quantengravitation
IZ:
Willkommen
in Potsdam. Die Quantengravtitation war Thema auf der Internationalen Stringkonferenz 2008
in
Potsdam. Diskutiert
wurden die Superstringtheorie und die Schleifenquantengravitation.
Was har
sich seitdem getan ? Was halten Sie von den beiden
Theorien ?
Autor:
Der
Erfolg der Physik beruht auf dem
Wechselspiel von Theorie und
Experiment. Experimentelle
Daten
werden durch die Theorie
erklärt und durch eine Formel komprimiert. So wurden die Planeten-Tafeln
des
17. Jahrhunderts durch das Gravitationsgesetz von Newton ersetzt.
Die Superstringtheorie und die
Schleifenquantengravitation haben
bis jetzt noch keine experimentellen Daten
erklären können , sondern alles noch komplizierter
gemacht.
IZ:
Was versteht man
unter der Quantengravitation ?
Autor:
Die Quantengravitation soll die beiden großen Theorien der Physik, die Allgemeine Relativitätstheorie und
die
Quantenmechanik werden mit einer
einheitlichen Theorie beschrieben.
Bei der Superstring-Theorie sind
die
kleinsten Teilchen Strings mit der
Plancklänge. Bei der Schleifengravitation sind die kleinsten Teilchen
Knoten,
deren Abstände
quantenmechanische Spinnetzwerke bilden. Beide Theorien vermeiden mit der Plancklänge
als Untergrenze die Singularitäten, die bei Punktmassen auftreten .
IZ:
Gibt es inzwischen Alternativen zur Superstringtheorie und zur Schleifenquantengravitation ?
Autor:
Seit den 80-iger Jahren werden Raumzeit-Geometrien mit Computern simuliert. Die Finite-Elemente sind Tetraeder,
die an den Flächen verklebt werden.
Die 4 Dreiecksflächen stehen für die 3 Raumdimensionen und die
Zeitdimension, die Klebverbindung für die Krümmung
. Bei der euklidischen
Quantengravitation, wie sie u.a. Stephen
Hawkings vertritt, sind die 3
Raumdimensionen und die Zeitdimension gleichberechtigt.
Bei der Berechnung von immer kleineren Tetraedern entstehen in diesem Fall Knäuel oder lange Ketten ,
und die Raumzeit- Geometrien werden instabil.
Hier setzen neue Forschungsarbeiten von Renate Loll u.a. an . Sie unterscheiden von Anfang an zwischen Ursache
und Wirkung. Die Zeit wird nicht mehr als Raumdimension
betrachtet, und sie ist
irreversibel.
Die Tetraeder werden so miteinander verklebt, dass die Zeit immer in Richtung Zukunft läuft. Die Dimensionen
werden offen gelassen. Das Raumzeitgefüge bleibt jetzt bei der Simulation
stabil. Bis hinunter zur
Plancklänge
gibt es keinen Widerspruch zur Allgemeinen Relativitätstheorie. Als Dimension ergeben die
Berechnungen
D=4 . Und es gibt eine
Überraschung. Nach allgemein
akzeptierter Auffassung
gibt
es unterhalb der Plancklänge den
chaotischen Raumzeitschaum von Wheeler.
Nach
den Simulationsberechnungen von Renaten Loll u.a. ist das Universum unterhalb der
Plancklänge nicht
chaotisch sondern
fraktal und hat eine gebrochene
Dimension um die 2 .
Das
Universum ist bei unterschiedlichen Maßstäben
selbstähnlich und skalensymmetrisch.
IZ:
Unterhalb der Plancklänge ist also noch genug Platz für den reziproken
Raum als weitere Dimension,
jenseits von Raum und Zeit.
Überraschenderweise gibt es die
Selbstähnlichkeit und
Skalensymmetrie auch beim
Massenspektrum der Quarks und Leptonen. Die Masse der Elementarteilchen
existiert in diesem
reziproken Raum, den wir mit
dem natürlichen Logarithmus beschreiben können. Warum ist die Entdeckung
von
Renate Loll so interessant für Sie ?
Autor:
Wir suchen eine neue Symmetrie für die neue Physik jenseits des
Standardmodells. Das ist allgemein
die Supersymmetrie, für die
es bisher noch keinerlei experimentelle Hinweise gibt. Der LHC ist deshalb auch
gebaut worden, um nach der
Verifizierung des Higgsbosons auch erste supersymmetrische Teilchen zu
finden.
Die Skalensymmetrie ist
hingegen eine Symmetrie, die experimentelle Daten erklären und voraussagen kann.
IZ:
Können wir bei der Allgemeinen Relativitätstheorie und bei der
Quantenfeldtheorie Skalensymmetrie
nachweisen ? Ist die Allgemeine
Relativitätstheorie unterhalb der Planklänge quantisiert
?
Autor:
Unterhalb der Plancklänge
gibt es nicht den Quantenschaum von
Wheeler ,
sondern den Dualismus von
Chaos und Ordnung mit gebrochenen Dimensionen und Fraktalen. Fraktale sind Quanten der
Raumzeit.
Im
Standardmodell haben wir 3 Teilchenfamilien, die selbstähnlich sind. Sie unterscheiden sich bei
gleicher Eichladung
nur
durch ihre Massen.
IZ:
Sie
haben in unserem 2. Interview in Dresden eine interessante Erklärung für die
Dunkle Materie gegeben.
Demnach besteht die Dunkle Materie aus ultraschweren Wasserstoff. Ultraschwerer Wasserstoff soll
aus dem Xi-Ion und dem Myon bestehen und ist damit viermal so schwer wie
normaler Wasserstoff.
Das Xi-Ion und das Myon gehören zur 2.
Teilchenfamilie. Das
schwerste bisher nachgewiesene Hadron
ist achtmal so schwer wie das Proton.
Eine chilenische Forschergruppe hat
kürzlich innerhalb der Entfernung von 16000 Lichtjahren die
Massen
der leuchtenden Sterne zusammengerechnet und festgestellt, dass die Berechnungen mit der
Gravitationstheorie
von Newton übereinstimmen. Wir kommen bis zu einer
Entfernung von 16000 Lichtjahren
ohne Dunkle Materie aus. Wie
können Sie das erklären ?
Autor:
Es würde demnach keinen Sinn machen, in unmittelbarer Nähe der Erde nach den
WIMPS zu suchen .
Um so weiter wir mit unseren Instrumenten
schauen, um so größer wird der
Anteil der Dunklen Materie.
Um so weiter wir schauen,
umso stärker wird auch die Raumzeit
gekrümmt, und um so heißer wird
auch
das Vakuum-Wärmebad . Wir haben eine
5-dimensionale Raumzeit, weil wir auch die kosmische
Temperatur mit in die Transformation einbeziehen müssen. Wenn wir die Temperatur mit
einbeziehen,
dann müssen wir auch die thermische Energie mit einbeziehen. Xi-Ionen entstehen im LHC, wenn wir
Protonen gerichtet mit hohen kinetischen Energien kollidieren
lassen. Wir können davon
ausgehen, dass
Xi-Ionen und Myonen und somit ultraschwerer Wasserstoff auch bei den entsprechenden thermischen
Energien entstehen und
weitgehend stabil bleiben. Im Prinzip kann alles
berechnet werden.
Aus der Doppler-Verschiebung des Wasserstoffspektrums schließen wir auf
die Entfernung. Aus der
Entfernung können wie auf die Temperatur des Vakuum-Wärmebads schließen. Aus der Temperatur
können wir auf die Wahrscheinlichkeit der 2. Teilchenfamilie schließen.
IZ:
Die Erklärung der Dunklen Materie durch ultraschweren Wasserstoff ist ein
schönes Beispiel dafür,
wie die Skalensymmetrie des Massenspektrums der Elementarteilchen sich
mit der Allgemeinen
Relativitätstheorie und den Newton`schen
Gesetzen verknüpfen lässt.
Es gibt doch auch beim Newton`schen
Gravitationsgesetz Hinweise auf die Skalensymmetrie.
Autor:
In unserem Sonnensystem sind die mittleren Abstände der Planeten von der
Sonne nach Newton und
nach der Allgemeinen Relativitätstheorie scheinbar beliebig. Mit der Formel von Titius-Bode
können die
Abstände in AE wie folgt berechnet werden : a = 0.4 + 0.3 2^n mit n= -1 , 0 , 1 , 2
, 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , 8
Wählen wir die e-Funktion,
dann erhalten wir in astronomischen
Einheiten a = 0.4
+ e^ ( 0.693 n -1.2 ) .
Interessant wird es, wenn
wir die Formel von Titius-Bode mit den Formeln für das Massenspektrum
der
Elementarteilchen vergleichen . Für die geladenen Leptonen-Massen gilt m = e^ ( e n – 2/3 )
[MeV]
für
n = 0, 2, 3 und für die
Quark-Massen
gilt m = e^(
(e²/ 6) n +1 ) für n= 0, 1, 3, 5, 6, 9 [MeV]
Die Formeln haben die gleiche Struktur. Sie sind skalensymmetrisch
.
IZ:
Es ist schon erstaunlich,
dass man eine Regel, wie die von Titius-Bode,
die auf eine verborgene Quantenstruktur
der Gravitation hinweist , nicht weiter beachtet , sondern sich in
die anspruchsvolle Mathematik der
Superstringtheorien vergräbt. Offensichtlich fürchtet man
die Einfachheit in der Physik. Erinnern wir uns
nur an die Lichtphotonen- Hypothese von Einstein mit ihrer einfachen Formel E = h ν . Es hat 20 Jahre
gedauert, bis sie allgemein anerkannt wurde . Selbst
für Planck war Einstein mit seinen Photonen weit über
das Ziel hinaus geschossen. Das soll uns
aber nicht davon abhalten,
nach dem Prinzip suchen , dass hinter
der Titius-Bode Formel steht.
2.
Interview in Hannover
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© Friedrich Moeller 1997 -
2013