Willkommen in
der Planckwelt
Physik Nobelpreis 2013
3. Interview in
Genf
Autor:
Am 10.Dezember, dem Todestag von Alfred
Nobel, wurde der Physik Nobelpreis 2013 vom schwedischen König an Peter Higgs und an Francois Englert überreicht. Sie werden geehrt für eine Idee , auf deren experimentelle Bestätigung sie 50
Jahre warten mussten. Englert hatte den
Mechanismus entwickelt, wie die Bosonen
der schwachen Wechselwirkung durch ein Hintergrundfeld zu ihrer Masse kommen. Higgs hatte
erstmals das Teilchen postuliert, das zu diesem Hintergrundfeld gehört. Nach
ihm wird dieses Teilchen benannt. Erst
2012 wurde mit dem LHC der Stand der
Technik erreicht, um das Teilchen
zweifelsfrei durch einen Zerfall in 2 Gammaquanten mit einer statistischen
Sicherheit von 6σ nachzuweisen. Es
war ein Triumpf europäischer Wissenschaft
und Technik. In den Medien, in Rundfunk, Fernsehen, in Magazinen und Fachzeitschriften wird die theoretische Leistung von Higgs und Englert gewürdigt. Wir möchten diese Leistung auf unsere Art
würdigen. Wir stellen Fragen, und wir geben darauf die Antworten, die wir
in unseren Interviews erarbeitet haben.
Deshalb mögen unsere Fragen auch
interessant sein .
Die erste Frage lautet : Warum hat das Higgsboson
gerade die Masse von 126 GeV ?
Autor:
Das war und ist immer noch die 1000 € - Frage. Die 4-Seiten-Publikation von Peter Higgs ist ein
Meisterstück von Effizienz, aber sie gibt keine Antwort darauf, welche Masse sein postuliertes Teilchen
hat. In den letzten 50 Jahren wusste es
auch niemand. Deshalb mussten in aufwändigen Versuchen die Massenbereiche
des zu erwartenden Higgsteilchens eingegrenzt und ausgeschlossen
werden. Wenn die experimentell
gefundene Masse des Higgsboson jetzt eingeordnet
werden kann in das bis jetzt unverstandene Massenspektrum der Elementarteilchen, dann bedeutet das einen enormen Erkenntnisgewinn.
Mit der Higgsformel wird das erreicht. Schon bei der Entdeckung des Topquarks war
klar, dass es einen Zusammenhang zwischen dem
Vakuumerwartungswert v , der Masse des
Top-Quarks, der Masse des Higgsbosons und der Masse des Z-Bosons
geben muss. Die Higgsformel
gibt diesen Zusammenhang mit einer
einfachen Formel wieder. m = v e
^(-n/3) für n = 0 , 1 , 2 , 3
Für n= 2
erhalten wir für das Higgsboson den Wert 126 GeV . Wie damals beim Periodensystem der Elemente wird eine
freie Stellen besetzt.
Die Higgsformel zeigt die Bedeutung der dimensionslosen Eulersche Zahl
e für das Verständnis der
Masse.
IZ:
Die Eulersche Konstante e ist
die dimensionslose Kopplungskonstante an
den Vakuumerwartungswert und sie beantwortet auch die Frage, wie das Top-Quark, das schwerer
als das Higgs-Boson ist, zu seiner Masse kommt. Doch kommen wir zur
zweiten 1000 € - Frage
. Warum hat das Elektron die
Masse 0.511 MeV ? Warum haben die 6 Quarks die Massen, die gemessen werden ?
Autor:
Es ist die Frage nach dem Massenspektrum der Elementarteilchen, und es ist ein bisher ungelöstes Problem der Elementarteilchen-Physik. Quarks und geladene Leptonen
koppeln an den Vakuumerwartungswert
v mit den Yukawa- Kopplungskonstanten
und erhalten so ihre Massen.
m = v e^ -(e²/6 * n - 1/3)
für n= 0, 3, 4, 6, 8, 9 t, b, c, s, u, d
m = v
e^ -(e * n - e^-2/3)
für n= 2, 3, 5 τ, μ, e
Es ist mit der Skalensymmetrie vereinbar, wenn die Quarks und geladenen Leptonen auch an das Higgs-Boson
koppeln und so ihre Massen erhalten,
auch wenn die Top-Quarkmasse größer ist als die Masse des Higgs-Bosons.
IZ:
Die Yukawa-Koeffizienten werden von der Eulerschen
Zahl e und der Quantenzahl n abgeleitet.
Ähnlich wie beim radioaktiven Zerfall
kann der Vakuumerwartungswert in
Stufen bis zu den Quarks und Leptonen der 1.
Teilchenfamilie zerfallen. Das Massenspektrum
der Elementarteilchen lässt sich mit der natürlichen Zahl e berechnen. Das ist ein spannender Gedanke, wenn man
noch bedenkt, dass sich die Zahl e
durch einen einfachen Kettenbruch
mit ganzen Zahlen herleiten lässt.
Doch kommen wir zur nächsten 1000
$ – Frage. Was ist das Higgsfeld ?
Autor:
Das Higgsfeld wird in den Medien verglichen mit einer
sirupartigen Flüssigkeit , die durch Reibung die lichtschnellen Teilchen
des SM verlangsamt und damit den Teilchen ihre Masse geben. Das Higgsfeld ist
ein Skalarfeld, das das ganze Universum erfüllt und
alles durchdringt. Es verschwindet
nicht. Damit ist das Higgsfeld vergleichbar mit dem Temperaturfeld. Die
absolute Temperatur ist
überall und kann nie Null werden. Das verbietet der 3. Hauptsatz der
Thermodynamik. Zum Temperaturfeld
gehören Wärmeladungen. Wärmeladungen
sind nach einem neuen didaktischen Konzept Entropiequanten. Die lichtschnellen Teilchen des
Standardmodells stoßen mit den Wärmeladungen zusammen, werden abgebremst, verleiben sich die Wärmeladungen ein und erhalten ihre Masse nach mc²= S T .
Das kleinste Entropiequantum,
und somit die kleinste Wärmeladung, ist die Boltzmannkonstante
k .
Elementarteilchen haben neben der elektrischen Ladung, der Spinladung, der
Hyperladung, der Farbladung nun auch
noch eine ( negative ) Wärmeladung.
Damit können wir jetzt auch die Teilchen der 3 Familien unterscheiden,
die hinsichtlich der anderen Ladungen identisch sind. Das Higgsfeld ist als thermodynamische Äther zu sehen. Er ist für
Licht transparent, und wir
kommen nicht in Konflikt mit der Speziellen Relativitätstheorie. Licht und Wärme ,
Photonen und Phononen, sind zwei unterschiedliche Erscheinungen der
Physik.
IZ:
Sie haben das Higgsfeld mit dem Temperaturfeld verglichen. Die Temperatur ist eine wichtige Größe der
Thermodynamik. Sie hat bisher keinen
Platz in der Elementarteilchenphysik gefunden.
Kommen wir zur nächsten 1000 € - Frage. Ist das Higgs-Boson
dafür verantwortlich , dass es keine Antimaterie gibt
?
Autor:
Die Physiker haben den Glauben an die Antimaterie nicht verloren. Mit dem AMS-02 – Detektor in der
ISS-Weltraum-Station wird die kosmische Strahlung mit komplexen Messgeräten
analysiert, in der Hoffnung, Spuren von
Antiteilchen aufzuspüren. Antiteilchen
sind Teilchen, die nach Richard Feynman in der Zeit zurücklaufen. Seit 50 Jahren wissen wir durch
Experimente, dass es keine exakte
Zeitsymmetrie gibt. Die Zeitsymmetrie
und die Spiegelsymmetrie sind gebrochen. Das Problem ist, dass die Brechung der Zeitsymmetrie nicht ausreicht , um die
Abwesenheit der Antimaterie zu erklären. Wir müssen eine Anleihe in der Physikalischen
Chemie machen. Eine chemische Reaktion
ist reversibel im thermischen Gleichgewicht. Die Zeitsymmetrie bleibt erhalten . Es wird
dabei keine Entropie erzeugt. Ist die
chemische Reaktion irreversibel, wird die Zeitsymmetrie gebrochen und Entropie erzeugt. Die chemische Reaktion läuft dann in eine
Richtung. Zerfallsprozesse sind
irreversibel. Interessant wird es, wenn wir in der Higgsformel
die Naturkonstante e →
0 gehen lassen
, dann geht auch die Masse des Higgsbosons gegen 0 , aber auch die Masse des Top-Quarks
als Fermion und die Masse des Z- Bosons. Bei der Masse 0 könnte sich das Z-Boson
über das Higgsboson in ein Topquark
verwandeln und umgekehrt das Top-Quark über das Higgsboson
in ein Z-Boson. Es ist nur ein Gedankenspiel, aber es
macht die Rolle des Higgsbosons
als Skalarboson deutlich, und es zeigt, welche Rolle
die Masse und die Eulersche Zahl e für die
Irreversibilität und die Brechung der Zeitsymmetrie spielen. Mit e → 0 kommen wir zum Standardmodell ohne Higgsteilchen
und mit dem Vakuumerwartungswert = 0 , in dem alle Elementarteilchen die Masse 0
haben und sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
IZ:
Kommen wir zu einer weiteren 1000 € -
Frage. Ist die Supersymmetrie in der Natur realisiert ? Der LHC wurde gebaut, um neben dem experimentellen Nachweis des Higgsbosons auch erste supersymmetrische Teilchen zu
finden. Die Supersymmetrie ist eine Raumzeitsymmetrie. Jedes Fermion
hat ein Boson als Partnerteilchen. Fermionen wandeln sich um in Bosonen und
umgekehrt. Wie kann man sich den Bezug
zu Raum und Zeit vorstellen ?
Autor:
Das Top-Quark hat eine elektrische Ladung von +2/3 e und einen Spin von ½ h quer. Das Higgsboson hat
weder Ladung noch Spin sondern nur Masse.
Das Z-Boson hat keine Ladung und einen Spin
von h . Wir
können die elektrische Ladung als Zeitquant und den Spin als Raumquant
auffassen. Wenn das Top-Quark über das Higgsboson in ein Z-Boson zerfällt, dann verwandelt sich die elektrische Ladung
in eine zusätzliche Spinladung. Zeit verwandelt sich in Raum und dabei wird
die Masse reduziert, und das alles
geschieht nicht kontinuierlich, sondern in Quanten.
IZ:
So jetzt kann ich mir endlich ein Bild darüber machen , was Fermionen und Bosonen und ihre Umwandlung
mit Raum und Zeit zu tun haben. Ich
habe eine weitere 1000 € - Frage . Wir wissen,
dass das Standardmodell der Elementarteilchen nicht das letzte Wort sein kann. Es gibt 25 freie Parameter, die durch das
Experiment bestimmt und per Hand in die Theorie eingefügt werden. Hierzu gehören u.a. die Massen der
Elementarteilchen. Diese Art von Beliebigkeit kann nur durch eine Symmetrie
reduziert werden. Die Supersymmetrie ist
es offensichtlich nicht. Mit welcher Symmetrie kann das
Standardprogramm erweitert werden ?
Autor:
Mit der Skalensymmetrie. Unsere Welt
besteht auf der Ebene der Elementarteilchen aus dem u-Quark, dem d-Quark und
dem Elektron. Aus diesen 3 Teilchen
bestehen alle Dinge dieser Welt. Hinzu kommt noch das Elektron-Neutrino. Nachwievor rätselhaft ist es , dass es zu
den 3 Elementarteilchen 2 schwere Kopien gibt,
die sich nur durch die Masse unterscheiden. Die Natur ist sparsam. Welchen Sinn haben die beiden Kopien ? Sehen wir
das Massenspektrum der Elementarteilchen als Zerfallsreihe des
Vakuumerwartungswerts, dann machen
die 3 Kopien Sinn. Die Massenwerte auf der logarithmischen Zahlengerade
weisen Skalensymmetrie auf. Die Massen der Quarks und der geladenen Leptonen sind in
gleichen Abständen auf der logarithmischen Zahlengeraden mit den
Steigungen –e²/6 und -e angeordnet.
IZ:
Wenn Mr. Higgs und Mr. Englert am 10.Dezember den Physik-Nobelpreis
2013 erhalten haben, werden ihre wissenschaftlichen Arbeiten
gewürdigt. Werden dann einige der 1000 €
- Fragen gestellt, auf die Sie eine
Antwort gegeben haben ? Wie geht es jetzt weiter, nachdem eine Jahrzehnte lange Suche zu Ende ist ? Treffen wir uns
zu unserem nächsten Interview in Berlin
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