Willkommen
in der Planckwelt
Interview
in Münster
IZ:
Willkommen in Münster.
Warum treffen wir uns gerade in Münster ?
Autor : Wir stehen vor einem
entscheidenden Jahr in der Elementarteilchenphysik. Bis Ende 2012 ist entschieden, ob
es
das Higgs-Boson gibt oder nicht. Ende 2011 steht das noch auf der
Kippe. Gibt es das Higgs-Boson nicht,
benötigen
wir eine andere Theorie, die
den Ursprung der Masse
erklärt. Und aus
meiner heutigen Sicht gibt es an der
Universität Münster das
einzige Institut, das sich mit
einer Alternative zum Higgs-Mechanismus beschäftigt .
Diese Alternative bietet die Thermodynamik. Deshalb sind wir im Jahr der
Entscheidung in Münster.
IZ:
Wenn der Ursprung der Masse und
das Higgs-Teilchen erklärt werden, sieht man
immer das Modell von Mr. Miller,
der damals einen ausgeschriebenen Preis gewonnen hat. Es ging damals darum, das englische
Parlament von der
Notwendigkeit des LHCs zu überzeugen. Mrs. Thatcher betritt einen Raum voller Journalisten. Sofort drängt sich
eine Traube um die damalige Premierministerin und verlangsamt damit ihren weiteren Gang durch den
Raum .
Mrs. Thatcher erhält in diesem Bild Masse .
Was halten Sie eigentlich von diesem Bild , das in vielen
Hochschulskripten den
Ursprung der Masse erklärt ?
Autor: Es soll ja auch das Prinzip des
Higgs-Mechanismus erklären. Es erklärt aber nicht, warum die Quarks und die Leptonen
eine ganz bestimmte Masse haben, wie es im Massenspektrum der
Elementarteilchen zum Ausdruck kommt. Es erklärt
nicht die Massenhierarchie.
Demnach müsste sich die Masse des Higgs-Bosons
durch die Selbstwechselwirkung
infolge der Quantenfluktuationen aufschaukeln bis zur Planckmasse. Die niedrige Higgs-Masse von derzeit 125 GeV
erklärt nicht, wie durch
Kopplung an das Bottom-Quark und das Top-Quark deren
viel höheren Massen entstehen
sollen .
IZ;
Können Sie denn mit dem Wasserdampf- und Tröpfchenmodell, das Sie bei unserem Interview in Genf
vorgestellt
haben, diese Art von Fragen beantworten ? Können Sie das Modell noch weiter
vertiefen ?
Autor: Das
Phasendiagramm des Wassers in Verbindung mit dem Higgs-Mechanismus habe ich übrigens in einem Skript
der Uni Münster gefunden.
Dampf ist Wasser im gasförmigen Zustand. Die Dampfmoleküle bewegen sich
chaotisch, scheinbar schwerelos.
Beim Abkühlen auf den Siedepunkt
kondensiert der Dampf zu kleinen
Tropfen. Die Tropfen
werden schwer. Sie erhalten am
Siedepunkt scheinbar Masse.
Die Dampfmoleküle
geben bei der
Kondensation Wärme an die Umgebung ab. Und jetzt wird es bei diesem
Modell interessant.
Die Massenwerte der Tropfen sind nicht beliebig
, sondern sie haben bestimmte Werte. Die Kondensationswärme,
besser gesagt die Kondensationsentropie, wird nicht kontinuierlich, sondern in
Quanten abgegeben und über die
Boltzmann-Formel S= e
k ln W
sind die Massenwerte festgelegt. Die Massen
korrespondieren in diesem
Modell
mit der Wahrscheinlichkeit .
Für die Quarkmassen gilt
: m =
e^ (( e²/6) * n +1 ) für n = 0,1,3, 5,6, 9
Für die Leptonmassen gilt : m = e^( e * n –
2/3 )
für n= 0,2,3
IZ:
Beeindruckend
ist , wie Sie mit einfachen Zahlen und mit der natürlichen Zahl e
das Massenspektrum
der Quarks und Leptonen abbilden können. Gelingt Ihnen das auch beim aktuellen Standardmodell
der Elementarteilchen ?
Autor: Der zentrale Wert des
Standardmodells ist bekanntlich der
Vakuumerwartungswert v= 246 GeV.
Dieser Wert ist
proportional zur Higgs-Masse. Der
Proportionalitätsfaktor √( 2 λ
) kann nicht aus der Theorie abgeleitet werden,
sondern muss durch das Experiment bestimmt und dann in die Theorie
eingefügt werden. Wenn
Sie nun den
experimentellen Wert des Higgs-Bosons H= 126 GeV nach Stand von Dez 2011 durch v= 246 GeV
dividieren , kommen Sie auf e^-2/3 .
Ein weitere Beispiel:
Wenn wir den Massenwert des Top-Quarks mit 176 GeV
durch den
Vakuumerwartungswert
v= 246 GeV dividieren, kommen wir auf den Wert e^-1/3
.
IZ:
Mich erinnert Ihre Idee,
die Entropie zu quantisieren , an das Ende des 19. Jahrhunderts . Auch damals gab es
bei der Untersuchung des Strahlenfelds des Schwarzen Körpers das
Problem, das sich bei klassischer Betrachtung
die Energie hochschaukelt bis zur Ultra-Violett-Katastrophe. Ein ähnliches Problem haben Sie ja
angedeutet mit
den Quantenfluktuationen beim Higgs-Boson , die seine Masse hochschaukeln bis zur
Planckmasse. Auch wenn
das Higgs-Boson 2012 statistisch sicher
nachgewiesen werden sollte, bleibt
doch dieses Problem bestehen.
Das heißt, ein neues Quantenprinzip , könnte
einen ganz neuen Weg weisen.
Autor: Das sehe ich auch so. Diese Quantenfluktuationen müssten
dann außerhalb der 4-dimensionalen Raumzeit
stattfinden. Hier erzeugt ja
das Wirkungsquantum h die Quantenfluktuationen. Mein Vorschlag geht daher
dahin, die
Quantenfluktuationen im Temperaturfeld anzusiedeln
. Das Temperaturfeld ist ein
Skalarfeld wie
das eingeführte Higgsfeld. Es durchdringt alles wie das Higgsfeld.
In Verbindung mit den Entropiequanten
entstehen die Energiepakete, die das Aufschaukeln durch
Quantenfluktuationen verhindern.
IZ:
Damit können Sie ja die letzte Frage unseres Interviews in Genf
beantworten. Warum ist diese
zusätzliche
5. Dimension die reziproke Temperatur ? Das ist ja etwas
ungewöhnlich.
Autor: Die Temperatur ist ein Maß
für chaotische Schwingungen.
Wenn wir als 5. Dimension eine weitere
Zeitdimension einführen,
dann benötigen wir den Kehrwert von T. Diese 5. Dimension definieren
wir
dann als chaotische
imaginäre Zeit. Die
Zeitdimension der 4-dimensionalen Raumzeit ist dann die reelle geordnete
Zeit . Es ist mir aber noch etwas Anderes
sehr wichtig. Wir stellen
fest, dass die Werte der
Elementarteilchen-
Massen
gleiche Abstände auf de logarithmischen Zahlengerade haben. Wir sprechen dabei von
Skalensymmetrie.
Durch Zufall bin ich vor 3 Jahren auf die Global Scaling – Theorie von Dr. Müller gestoßen, die er auch auf
das
Massenspektrum
der Elementarteilchen anwendet.
Bei ihm ist der Abstand der Massenwerte auf der
logarithmischen Zahlengerade durch die ganze Zahl 3 gegeben. Bei mir ist es die transzendente Zahl
e , die
den Rang einer Naturkonstante hat. Vom ihm habe ich
gelernt, dass der natürliche
Logarithmus einer Zahl
durch Kettenbrüche wiedergegeben werden kann. Auch die Zahl e kann durch einen Kettenbruch
dargestellt
werden. Er spricht von
einem reziproken Raum mit stehenden Gravitationswellen.
IZ:
Wenn ich das richtig verstehe,
dann haben wir ein Quantenvakuum,
das durch die Unschärferelation des
Wirkungsquantums h erzeugt
wird , und das durchdrungen wird
von einem weiteren Quantenvakuum,
das durch die Unschärferelation des Entropiequantums k
erzeugt wird.
Autor : So sehe ich das auch. Wir können auch sagen , wir
haben ein Quantenvakuum mit der imaginären chaotischen
Zeit und ein Quantenvakuum mit der geordneten reellen Zeit. Mit dem Abkühlen des
Universums, wandelt sich
imaginäre Zeit in reelle Zeit um. So wie wir einen
Dualismus von Welle und Teilchen haben , so haben
wir
auch einen Dualismus von Chaos und Ordnung auf höherer Ebene.
IZ:
Eine Sache ist mir noch nicht ganz klar. Sie setzen Information mit
EngEntropie gleich und Sie leiten die
die Massenwerte der Quarks und Leptonen
von der Boltzmannformel
S = k ln W ab. Ist das nicht ein
Widerspruch ?
Autor: Sie haben recht !
Nachdem wir den Dualismus
von Chaos und Ordnung herausgearbeitet haben, können
wir das besser differenzieren. Gehen wir nochmals zurück zu
unserem Phasendiagramm von Wasser.
Beim Abkühlen der dampfförmigen Wassermoleküle über dem Siedepunkt wird die scheinbar
schwerelose chaotische Bewegung
immer geringer. An der
Phasengrenze zwischen Dampf und Wasser
geben die Wassermoleküle
Kondensations-Wärme ab , die wir ja als chaotische Schwingung
verstehen und
gleichzeitig verbinden sich die Wasserdampfmoleküle zu
einer geordneteren Struktur mit geringerer
Entropie in Form des fallenden schweren Wassertropfens. Die Entropie disproportioniert und
spaltet sich
auf in NegEntropie und mehr Entropie. Wenn
wir jetzt die Boltzmannnformel erweitern , dann
ergibt sich +- S= e
k ln
W^+-1 . Die
Massenwerte sind jetzt einem reziproken Wahrscheinlichkeitsraum
zuzuordnen .
IZ:
Wir haben in Münster jetzt viel über Thermodynamik und Higgs-Mechanismus gehört. Was erwarten Sie 2012 ?
Existiert das Higgs-Boson, das den anderen Teilchen ihre Masse
verleiht ?
Autor: Ich bin davon
überzeugt, dass es ein Skalar-Boson geben muss , weil das die Konsistenz des
Standardmodells
erfordert. Lassen Sie
mich die Jagd nach dem Higgs-Boson mit einem Billiardspiel vergleichen . Wir stellen fest,
dass die angestoßenen Kugeln
nach einer gewissen Zeit zum Stehen kommen. Das ist mit dem Energie- und
Impulserhaltungssatz nicht vereinbar. Wir machen uns auf der Suche nach
der fehlenden Energie und dem
fehlenden Impuls und stellen Detektoren auf
. Wir messen den Drall der
Bälle, die Lichtreflektion und
suchen
nach abgeplatzten Teilchen.
Wir denken aber nicht daran,
dass ein Bruchteil der Energie in die 5. Dimension
als Wärmeenergie verschwindet. Wir haben vergessen, eine
Wärmebildkamera als Temperatur-Detektor
aufzustellen, mit dem feinste Temperaturänderungen
detektiert werden können.
Genauso sehe ich das bei der Suche nach dem Higgs-Boson.
Wir simulieren für die verschiedenen Energie-
Bereiche unterschiedliche Zerfallskanäle. Realistisch wird jetzt bei 125
GeV der Zerfall in Gamma-Quanten, die
wiederum in Leptonen zerfallen. Dass ein Skalar-Boson einfach in Wärmeladungen zerfallen kann,
die durch Kalorimeter detektiert werden können, steht außerhalb jeglicher
Betrachtung.
IZ:
Wenn Sie nochmals die letzten Jahre revu
passieren lassen, was ist
derzeit das größte Rätsel der Physik
und was ist Ihre wichtigste Entdeckung ?
Autor:
Das größte Rätsel ist für mich das Massenspektrum der Elementarteilchen
mit seinen zufällig erscheinenden
und nicht erklärbaren Massewerten. Meine größte Entdeckung sind die Wärmequanten. Mit der Quantisierung
der Entropie gelingt
es, die Massenwerte der Quarks und
Leptonen von der natürlichen Zahl e
abzuleiten.
IZ:
Ich glaube, dass Sie mit
Ihrem Massenspektrum erst Aufmerksamkeit in der Fachwelt erregen, wenn es Ihnen
gelingt den Bezug zum Higgsmechanismus mit
Zahlenwerten herzustellen. Einige
Ansätze haben Sie ja schon
aufgezeigt.
Vertiefen wir doch das Ganze bei unserem nächsten Interview in
München !
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©1997-2012 Friedrich Moeller