Willkommen in der Planckwelt
Interview in Wolfratshausen
über
den Ursprung des Lebens
IZ:
Grüß
Gott in Wolfratshausen. Wir wollen
heute in unserem Interview in Wolfratshausen der interessanten
Frage nachgehen , ob
der Ursprung des Lebens mit den gleichen Prinzipien wie der Ursprung der Masse
beschrieben werden kann.
Warum treffen wir uns eigentlich in Wolfratshausen
? Es gibt dort
kein
Universitätsinstitut , das sich mit den Rätseln der Physik beschäftigt.
Autor:
Lassen Sie mich
hierzu eine kleine Geschichte erzählen. Am Anfang war eine Idee mit 22
Jahren. Es war
die
Idee, die Kategorien der
Kybernetik Energie, Masse und Information in eine Formel bringen zu wollen . Das
sollte dann die Weltformel sein, die alles erklärt. Energie und Masse wurden von
Einstein vereinigt zur
berühmtesten Formel der Welt E= mc²
. Doch wie
bringen wir diese Formel zusammen mit der Information.
Information hatte
damals noch keinen solch hohen Stellenwert wie heute, in der Zeit der Laptops und
Smartphones
. Es gab damals
riesige Rechenanlagen , aber noch keine PCs. Aber das 8-stöckige neue
Institutsgebäude für Informatik kündigte eine neue Zeit an. Energie und Masse gibt es nur in
Verbindung mit
Raum und Zeit.
Das zeigt die Unschärferelation von Heisenberg und auch die Allgemeine
Relativitätstheorie.
Das gemeinsame Dach ist die Wirkung
. Und in
der Tat ist das Prinzip der minimalen Wirkung das Prinzip,
das die ganze
Physik durchzieht. Auch das
Standardmodell der Elementarteilchen beruht auf diesem Prinzip.
Und was ist
mit der Information . Gehorcht sie auch dem Prinzip der
minimalen Wirkung. Nein, sie hat damit
nichts zu tun . Sie ist eine eigene Kategorie neben der Wirkung. Ich fand damals in der
Universitätsbücherei ein
interessantes Buch über die Information und die
Hauptaussage ist : Information ist negative
Entropie.
Information ist ein Begriff aus der Thermodynamik. Wenn Information erzeugt
wird, wird Wärme
verbraucht.
Wenn Information gelöscht wird, wird Wärme frei. Deshalb müssen Computer auch gekühlt
werden.
IZ:
Nun haben Sie die zwei wichtigsten Prinzipien der
Physik, das Prinzip der minimalen Wirkung und den 2.
Hauptsatz
der Thermodynamik,
nach dem die Entropie im Universum zunimmt. Wie ging es damals weiter ?
Wie haben Sie die beiden Prinzipien
zusammengebracht.
Autor:
In dem Universitätsbuchladen, in dem ich
ein guter Kunde war, fand ich
beim Stöbern ein Taschenbuch von de Broglie
für 7.80 DM mit dem Titel „Welle
und Teilchen“.
Und da fand ich sie , die Formel, die mein
weiteres Leben
bestimmen sollte :
A/h = S/k . Es war wie ein Blick in eine
Goldkiste.
IZ:
Und was hat Ihnen die Goldkiste gebracht
? Wozu war sie von Nutzen ?
Autor:
Sie haben natürlich recht. Das Studium und der Beruf gingen
vor. Aber vor dem
Einsteinjahr 2005 hatte ich die
Idee, die den Durchbruch
brachte. Ich musste ein System von
Zahlen finden, das ich mit dieser
Formel ordnen und
strukturieren
konnte, und das war das
Massenspektrum der Quarks und Leptonen. Dieses Massenspektrum ist
bis
heute das größte Rätsel der Hochenergiephysik. Damals war das Top-Quark bereits
entdeckt mit seiner
außergewöhnlich großen Masse, die so schwer ist wie ein
Goldatom.
Es gab Diagramme, die die
Massen im
10-er Logarithmus zeigte. So ein Diagramm fand ich im
SPIEGEL. Ich legte ein Lineal an,
um die Steigung der
Geraden durch die Massen der Quarks und Leptonen mit dem Taschencomputer auszurechnen , und siehe da, es
ergab sich der Umrechnungsfaktor in den natürlichen
Logarithmus. Die natürliche
Zahl war der Schlüssel zum
Massenspektrum der Elementarteilchen. Das Massenspektrum lässt
sich von einer Naturkonstanten ableiten,
und diese Naturkonstante ist die
transzendentale Zahl e .
IZ:
Und was hat das mit
Wolfratshausen zu tun ?
Autor:
Durch Zufall
kam ich auf die Seiten von Dr. Hartmut Müller, der in Wolfratshausen sein
Institut für
Neue Energien gegründet hat. In seiner Theorie „ Global
Scaling“
war er auf die gleiche Idee gekommen. Die
Massen der Elementarteilchen
sind nicht beliebig und zufällig,
sonder sie haben auf der Zahlengeraden des
natürlichen Logarithmus
ein Muster mit gleichen Abständen.
IZ:
Kamen Sie sich nicht vor wie
Scott, der nach einem Fußmarsch mit
großen Strapazen den Südpol
erreichte und
dort die norwegische Fahne vorfand
? Amundsen war ihm zuvorgekommen .
Autor:
Zuerst war ich ein wenig
geschockt. Aber dann sah
ich, dass meine Begründung und
meine Schlussfolgerungen viel
tragfähiger waren.
IZ:
Wir wollten ja auch über den Ursprung des Lebens reden, geht Ihre Geschichte noch weiter ?
Autor:
Vor Dr. Müller hatte Cislenko
die Massen von Tausenden von Arten vermessen und herausgefunden, dass ihre
Massen nicht beliebig sind,
sondern einem Muster
entsprechen. Es ist das gleiche
Muster mit gleichen Abständen auf der
Zahlengeraden des natürlichen Logarithmus , das Dr. Müller später auch bei den
Elementarteilchen fand.
In den Gravitationstheorien von Newton und von
Einstein können die Massen beliebig sein. Erst bei den
Quarks und Leptonen und bei der lebenden Materie ist eine
Quantengravitation ersichtlich.
Hinter beiden
Erscheinungsformen der Materie steht das gleiche Prinzip
. Beide Erscheinungsformen zeigen ein exponentielles
Wachstum in Form
von Quanten , was sich auf der Zahlengeraden des
natürlichen Logarithmus in gleichen Abständen
äußert.
Und die
Geschichte geht weiter.
Damals fand ich in der Nürnberger
Stadtbücherei
ein Buch , das mir fast den Atem verschlug. Der vielverspechende Titel des
Buchs von Karl Trincher war
„ Biothermodynamik „. Trincher
experimentierte mit kernlosen Säugetiermuskelzellen und fasste seine Ergebnisse
in der Formel zusammen
Δt
ΔT = h/k mit h/k=B als der biothermodynamischen
Konstante.
Die
Zelle nimmt Information auf, und
sie nimmt Wirkung auf in Form von Licht und freier Energie aus der Nahrungskette
und stabilisiert damit ihre
Struktur gegenüber der
Wärmedissipation. Δt ist die Zyklusdauer des Energiegrundumsatzes.
Die
Zelle hält dabei einen Temperaturunterschied von ΔT gegenüber der Umgebung
aufrecht, damit Entropie
abfließen kann.
Wenn die Zelle
altert, dann vergrößert sich die
Zyklusdauer und die Temperaturdifferenz nimmt ab. Wenn die
Zelle
abstirbt, dann nimmt sie die
Temperatur der Umgebung an.
IZ:
Es ist die Einheit von Wirkung und
Information, die durch die Biothermodynamische Konstante h/k zum Ausdruck
gebracht wird. Abstrakter geht es nicht mehr. Welch
eine Überraschung ! Diese Einheit
von Wirkung und Information,
eröffnet sie eine neue Weltsicht ?
Autor:
Wir sind mit der
Industrie 4.0 schon mittendrin in
der neuen Weltsicht mit der Einheit von Wirkung und Information.
Es ist die 4. Industrielle
Revolution. Die 1. Industrielle
Revolution begann mit der Dampfkraft,
die 2. Industrielle Revolution brachten die Computer , die 3. Industrielle Revolution brachten
die Steuerungen an den Maschinen .
Die Industrie 4.0 bringt die
totale Vernetzung der Maschinen
auch durch das Internet. Die
Wirkeinheiten der Maschinen werden ständig unterbrochen durch Sensoren und Aktoren.
IZ :
Können Sie uns an einem anschaulichen Beispiel den Unterschied
zwischen der industriellen Revolution 1. 0 und 4.0
zeigen ?
Autor:
Betrachten Sie den Abschuss einer Kanonenkugel. Sie hat einen Anfangsimpuls und
sie bewegt sich nach den Gesetzen
Newtonschen
Mechanik. Der Beobachter schaut
untätig zu . Die Kugel schlägt ein und zeigt ihre Wirkung . Das
ist 1.0.
Betrachten Sie eine hingegen eine
Drohne. Jede kleinste
Bewegungseinheit wird vom GPS verfolgt.
Sensoren nehmen
Einflussfaktoren auf , wie
die Windgeschwindigkeit. Sie
erkennen das Ziel. Aktoren optimieren den Bewegungsablauf.
Jeder kleine
Schritt wird mit ausgeklügelter Software berechnet . Das ist die Industrie
4.0.
IZ:
Kommen
wir zurück zum Ursprung des Lebens.
Die Natur verwirklicht die Einheit von Wirkung und Information auf dem
Planeten Erde seit über 3.5 Milliarden Jahren.
Die Formel Δt ΔT ≥ h / k ist verbunden mit einem
Paradigmenwechsel.
Was treibt die Entwicklung des Lebens an und aus welchen Bausteine
besteht die Biomaterie
?
Autor:
Die Natur hat eine Kohlenstoffwelt aufgebaut , so
wie sich der Mensch für die Informationsverarbeitung eine
Siliziumwelt
aufgebaut hat. Im Mittelpunkt
dieser Kohlenstoffwelt steht das
asymmetrische Kohlenstoffatom
mit 4 unterschiedlichen Liganden. Es ist optisch aktiv und dreht die Ebene
des polarisierten Lichts nach
links oder rechts. Es gibt von Molekülen mit dem
asymmetrischen Kohlenstoffatom zwei Isomere, die sich
wie Bild und Spiegelbild
verhalten. In der Zelle bauen die Proteine mit
linksdrehenden Aminosäuren
und
die DNS mit rechtsdrehenden
Zucker ein biologisches Feld auf.
IZ:
Sie
sprechen von der Si- Welt und der C-Welt . Wie unterscheiden die sich eigentlich ?
Autor:
Die Basis der Si-Welt ist das rechteckige
Plättchen aus reinsten Silizium. Durch Dotieren des Si mit Fremdatomen
bei Temperaturen von ca. 1000 °C
bringt man gezielt negative und positive elektrische Ladungsträger in die
Oberfläche des Si-Plättchens ein.
Im Laufe der letzten 50 Jahre ist die Struktur immer weiter verfeinert
worden.
Inzwischen kann man diese Strukturen in Smartphone – Displays mit dem
menschlichen Auge nicht mehr auflösen.
Nach dem Dotieren kühlen sich die
Wafer ab und die Informations-Struktur wird eingefroren
.
Bei der Biomaterie haben wir die Biopolymere mit den links und
rechtsdrehenden asymmetrischen Kohlenstoffatomen,
die sich im Lauf der Evolution von 4 Milliarden Jahren
auf der Erde immer komplexer weiter entwickelt haben.
Die Matrix ist das
Wasser. Es ermöglicht Beweglichkeit
der Biopolymere in Form von Biorhythmen in Raum und Zeit.
Wasser ist eine
interessante Matrix. Es gibt nicht nur die
Dampf-Phase und die feste
Phase, sondern die flüssige Phase
kommt in mehreren Phasen vor . So ist bei 37 °C eine Phasengrenze
zwischen flüssiger und flüssigkristalliner Phase.
Biomaterie existiert bei unseren Umgebungstemperaturen. Dieses Pendeln zwischen den
Phasen, mit den
ständigen
Strukturveränderungen und Entropie-Änderungen ist die Basis für die
Evolution der lebenden
Materie.
IZ:
Wenn Sie das Leben
auf links- und rechtsdrehende
asymmetrische Kohlenstoffatome zurückführen, dann muss es
doch auch Leben
außerhalb des Planeten Erde geben können . Können Sie sich das vorstellen ?
Autor:
Ich glaube, dass
der Ursprung des Lebens im ewigen Eis der Kometen zu suchen ist. Spektroskopisch können
außerhalb der
Erde Molekülverbindungen mit den
Elementen C,H,O,N,S nachgewiesen werden. Nachgewiesen
wurden bereits auch
einfache Aminosäuren. Sie
haben ein linksdrehendes
asymmetrisches Kohlenstoffatom mit unterschiedlichen Liganden
, die u.a. basisch und sauer sind.
Durch den Lauf der Kometen um die Sonne mit ihrer
polarisierten
Strahlung kommt es zu Phasenänderungen
des gefrorenen Wassers der
Kometen und die Aminosäuren verketten sich zu Makromolekülen, den
Proteinen. Wir wissen
dass, vor 4 Milliarden Jahren, Kometen in großer
Zahl auf die Erde
stürzten.
IZ:
Jetzt haben sie die Ladungstrennung bei den Proteinen
mit ihren linksdrehenden asymmetrischen
Kohlenstoffatomen durch die
polarisierte Sonnenstrahlung . Jetzt benötigen wir nur noch die
Ladungstrennung
auf der Erde bei den rechtsdrehenden Zuckern . Und wenn beide
Biopolymere im Wasser zusammen kommen,
dann kann es
mit dem Leben losgehen.
Wo können die Zucker mit den rechtsdrehenden asymmetrischen
Kohlenstoffatomen entstehen ?
Autor:
Ich sehe das auch
so, linksdrehende und
rechtsdrehende Biopolymere müssen zusammentreffen. Die rechtsdrehenden
Biopolymere sind die RNS und die DNS mit den rechtsdrehenden
Zuckermolekülen, den Ribosen.
Ribosen sind keine
Kettenmoleküle sondern Ringmoleküle mit elektrisch
leitenden Doppelbindungen.
Aneinandergereiht in der DNS wirken sie wie eine Antenne. Die Frage ist, wie und wo können diese
Ringmoleküle entstehen . Es gibt Hinweise, dass diese Ringmoleküle an den heißen
Lavaquellen am Meeresgrund entstanden sind unter Mitwirkung von Eisensalzen aus
dem Lavastrom . Beim Hämoglobin, einem der
wichtigsten Ringmoleküle, ist ein
Eisenatom im Zentrum von Ringmolekülen.
Eisen ist magnetisch und das irdische Magnetfeld kann die Symmetrie
zwischen rechts und linksdrehend brechen.
IZ:
Aber es gibt noch einen
entscheidenden Hinweis auf lebende Materie. Die Temperatur der Zelle muss
geringfügig
über der Umgebungstemperatur liegen, damit Entropie in Form von Wärmeladungen
abfließen kann. Kann man
eigentlich solche geringen Temperaturunterschiede messen
?
Autor:
Der kleinste Temperaturunterschied
, der in biothermodynamischen Labors gemessen werden kann, ist 10^-6 °K.
Hiermit wird z.B. die Wirkung von Medikamenten in Zellen
untersucht. Bei einer
Zykluszeit von 1 s und einer
biothermodynamischen Konstante von ca. 10^-11 haben wir einen Temperaturunterschied von 10^11 °K.
Der Temperaturunterschied
ist zu klein für die Messgeräte,
aber er ist auf jeden Fall > 0 . Die biologischen
Prozesse sind
immer noch irreversibel.
Wir können die
Formel Δt ΔT >
h/k auch auf den Anfang der
Zeit anwenden : 10^-43 s 10^32 °K = h/k
und wir können die Formel
auf den Ursprung der Masse anwenden, wenn wir die Zerfallszeit des
Higgsbosons und des Top-Quarks mit 10^-25 s angeben :
10^-25 10^14 =
h / k .
IZ:
Der
kleine Exkurs in den Ursprung des Lebens
und in den Ursprung der Masse war für mich sehr interessant.
Wir haben bei unseren
Interviews in den letzten 6 Monaten große Fortschritte gemacht
. Denken wir nur
an die
Higgsformel und an die dimensionslosen Yukawa-
Koeffizienten, die in der
herrschenden Lehre überhaupt
noch kein Thema sind. Aber die große
Herausforderung ist die Erklärung des Higgsmechanismus
durch
thermodynamische Prinzipien. Treffen wir uns doch zum Interview in
Münster . Dort werden an der
Uni in Münster in dieser Hinsicht die größten
Fortschritte gemacht.
Copyright 1997-2012 ©
Friedrich Moeller