Die Krise der PhysikDie Krise der Physik
Willkommen in der Planckwelt
Die Dunkle
Energie
IZ:
Willkommen zu unserem 2. Interview in Dresden !
Wir wollen uns heute über ein weiteres große
Rätsel der Physik unterhalten, über die
Dunkle Energie. 2011 gab es den Physik
Nobel-Preis für die Entdeckung, dass
das Universum sich beschleunigt ausdehnt.
Die Ursache ist die Dunkle Energie,
die einen Anteil von 70 % der Energie im Universum hat. 25 % ist der Anteil an Dunkler Materie und
5% ist der Anteil an der für uns
sichtbaren baryonischen Materie. In unserem 1. Interview in Dresden haben Sie
uns die Dunkle Materie auf eine originelle Weise erklärt. Vielleicht gelingt uns das auch bei der
Dunklen Energie. Erklären Sie uns doch
nochmals vorab, wozu die Dunkle Materie gut sein soll.
Autor:
Wir haben bei den Galaxien ein Problem mit dem
Gravitationsgesetz. Die am Galaxienrand umlaufenden Sterne behalten mit wachsenden Abstand vom Galaxienzentrum ihre Geschwindigkeit
bei, obwohl die Rotationsgeschwindigkeit nach dem Newtonschen
Gesetz abnehmen sollte. Besonders spannend wurde es, als
Radioastronomen anhand der 21 cm-Linie die Geschwindigkeit der rotierenden
Wasserstoffwolken jenseits des Galaxienrandes vermaßen. Was hält die Wasserstoffwolken auf ihrer Bahn
und lässt sie aufgrund der hohen Geschwindigkeit nicht ins Weltall verschwinden ? Die herrschende Lehre erklärt das mit der
Dunklen Materie und sucht mit
großem Aufwand nach den WIMPS, den leichtesten supersymmetrischen Teilchen,
die die zusätzliche Gravitation erzeugen sollen. Bis jetzt gibt es am LHC
keinerlei Anzeichen für die WIMPS.
IZ:
Sie habe in unserem 1. Interview in Dresden die fehlende Gravitation auf eine andere Weise erklärt. Ich fand das sehr revolutionär.
Autor:
Auf der einen Seite suchen wir im Universum Dunkle Materie und Dunkle Energie ,
um die Abweichungen des
Gravitationsgesetze von Newton zu
erklären, und auf der anderen Seite haben wir im Baukasten der Natur
3 Familien von Quarks und Leptonen, die sich
nur durch die Masse unterscheiden. Wenn
wir bei den rotierenden Gaswolken von ultraschweren Wasserstoff mit den Quarks
und dem Lepton der 2. Familie ausgehen, haben wir
schon das 4-fache der Masse und wir benötigen die Dunkle Masse nicht. Voraussetzung ist, dass wir bei hohen
Vakuum-Temperaturen von einer weitgehenden Stabilität der Quarks und Leptonen ausgehen können.
Ultraschwerer Wasserstoff ist einen neue Form von Materie und ist nicht zu verwechseln mit dem schweren
Wasserstoff, den wir vom schweren Wasser
D2O
kennen.
IZ:
Kommen wir jetzt zur Dunklen Energie.
Wozu benötigen wir die Dunkle Energie im kosmologischen Standardmodell
?
Autor:
Unsere Welt ist flach entsprechend der Euklidischen Geometrie. Werden alle
Massen im Universum zusammengezählt, dann kommt man nur auf 1/3 der
Massenenergie, die notwendig ist, damit
die Welt flach erscheint. 2/3 der Energie fehlen. Sie werden der Dunklen
Energie zugerechnet.
IZ:
Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang den Mikrowellenhintergrund, der 1965 durch Zufall entdeckt worden ist
?
Autor :
Mit der Entdeckung der allgegenwärtigen Mikrowellenstrahlung bei 2.7 °K wird das heiße Urknallmodell bestätigt. Das ist unstrittig. Nach dem Urknallmodell
war am Anfang vor 13.7 Milliarden ein heißer Feuerball bei der Plancktemperatur
von 10^32 °K jenseits von Raum und Zeit.
Seitdem kühlt er sich ab. Der
Mikrowellenhintergrund mit seinem thermischen Spektrum ist der Nachhall des
heißen Urknalls. Mit Cobe wurde der
Mikrowellen-Hintergrund vermessen. Die Gleichmäßigkeit bei den Temperaturen
überraschte und steht im krassen Gegensatz zur weiträumigen Klumpigkeit
der Galaxien und Galaxienhaufen und Superhaufen mit ihren Voids.
Die Zeit von 13.7 Milliarden Jahren reicht einfach nicht aus, um die beobachtete Materieverteilung mit dem
Gravitationsgesetz von Newton zu erklären.
Nach herrschender Meinung wird die fehlende Gravitationsanziehung durch
die Dunkle Materie geliefert.
IZ:
Nach Ihren Vorstellungen würden also aus der thermischen Energie am Anfang
Gaswolken aus schweren Wasserstoff entstehend, der aus Quarks und Leptonen der 2. und 3. Teilchenfamilie besteht. Der schwere
Wasserstoff würde sich dann aufgrund der viel größeren Gravitations- Anziehung
viel schneller zusammenballen. Schwerer Wasserstoff zerfällt dann bei weiter
Abkühlung in gewöhnlichen Wasserstoff.
Die Dunkle Energie ist für die Antigravitation verantwortlich, die den Raum beschleunigt auseinandertreibt.
Woraus besteht Ihrer Meinung nach die Dunkle Energie ?
Autor:
Die Dunkle Energie ist die thermodynamische Energie des Vakuums. Es ist schon erstaunlich, dass sowohl in der
Allgemeinen Relativitätstheorie als auch in der Quantentheorie die thermische
Energie und die Thermodynamik keine Rolle spielt. Stephen Hawking bestand
darauf, dass für die Beschreibung der
Welt neben der ART und der Quantentheorie auch die Thermodynamik benötigt
wird. So ist die Fläche der Ereignishorizont des Schwarzen
Lochs identisch mit der Entropie des Schwarzen Lochs. Er stellte auch die Frage, was mit der Information der in das Schwarze
Loch stürzenden Materie geschieht.
IZ:
Mit der Information rückte er einen Begriff in den Vordergrund, der bisher in der ART und in der Quantentheorie überhaupt keine
Rolle spielt. Was hat die Information mit der Dunklen Materie und der Dunklen
Energie zu tun ?
Autor:
Die Information hat in den letzten 100 Jahren eine enorme Dynamik
entfaltet. Sie hat unsere Art zu leben
verändert. Die Information hat Raum und
Zeit überwunden, wenn wir mit Menschen wo und wann auch immer
kommunizieren. Die durch unsere
Technik geschaffene Materie wird immer
mehr entstofflicht und sie enthält immer mehr Information. Information ist ein thermodynamischer
Begriff. Es wird Energie benötigt und Entropie verbraucht, um nach der Formel E= k T
die Bits der Information zu erzeugen. Information ist negative Entropie
, auch Negentropie genannt. In all der im Universum entstandenen Materie
steckt die thermodynamische Energie der Information.
Die Krise der Physik
IZ:
Vertiefen wir unsere Vorstellungen über die Dunkle Materie bei unserem nächsten
2. Interview in München
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