Willkommen in der Planckwelt
5. Interview in München
Das Mysterium
der Feinstrukturkonstanten alpha = 1/137
IZ:
Wir wollen uns heute in München, an der ehemaligen
Wirkungsstätte von Arnold Sommerfeld , mit einem der größten Mysterien der Physik
beschäftigen, der Konstanten alpha. Sommerfeld hat die dimensionslose Konstante
α vor 100 Jahren als
Feinstrukturkonstante in die Physik eingeführt.
α ist die Kopplungskonstante
der elektromagnetischen Wechselwirkung.
α =1/137 = e² / h c mit der
elektrischen Ladung e , dem Planckschen Wirkungsquantum h und der Lichtgeschwindigkeit c. Was soll an der Formel und an der
dimensionslosen Zahl 137 mysteriös sein ?
Autor:
Der berühmte Physiker Wolfgang Pauli hat sich mit dem Ausschließungsprinzip ,
das den Elektronen-Spin beim Aufbau der
Atome berücksichtigt, bleibende
Verdienste erworben. Beim β-Zerfall
postulierte er das Neutrino und rettete damit den Energieerhaltungssatz. Über die Zahl 137 grübelte Pauli sein ganzes
Leben lang. Als er mit starken
Magenschmerzen in das Krankenhaus in Zürich eingeliefert wurde, wurde ihm das Zimmer 137 zugewiesen. Er starb und das Mysterium 137 nahm er mit
ins Grab. Ein ebenfalls berühmter
Physiker ist Richard Feynman. Bekannt
sind seine Feynman- Diagramme und die Feynman Lectures, die vielen Studenten
die Grundlagen der Physik nahe bringen.
In der von ihm mit entwickelten Quantenelektrodynamik QED absorbieren und emittieren Elektronen Photonen mit der Wahrscheinlichkeit 1/137.
Nachdem Dirac die Maxwellgleichungen mit der Relativitätstheorie in
Einklang brachte und die Antimaterie voraussagte, entwickelte Feynman die Dirac-Gleichung
weiter zur QED und brachte sie mit der Quantentheorie in Einklang. Die Kopplungskonstante α war zentraler Bestandteil seiner Theorie, und
sie war ebenso für ihn ein Mysterium. Er
konnte zwar die Ursache der Apollo- Katastrophe erklären, aber die Ursache für den Wert von α hat
er nicht gefunden. Es gibt und gab
Physiker, die am Anfang ihrer
Karriere einen Zettel mit der Zahl 137
über ihren Labortisch anbringen. Am Ende
ihrer Karriere mussten sie den Zettel unverrichteter Dinge und frustriert
wieder abnehmen. Sie konnten das Rätsel
der Zahl 137 nicht lösen.
IZ:
Warum verbinden Physiker eine einfache
dimensionslose Zahl mit dem Erfolg ihrer
Karriere ? Was steckt hinter dem
Mysterium der Zahl 137 und ihrem Kehrwert
1/137 ?
Autor:
Naturkonstanten sind das Fundament der Physik.
Eine neue Naturkonstante erklärt
Widersprüche und revolutioniert
die Physik. Newton hat vor fast 400
Jahren die Gravitationskonstante G als Naturkonstante eingeführt, und sie
hat immer noch Bestand. Die vielen, in mühevoller Nachtarbeit von den
Astronomen erarbeiteten
Positionsdaten der Sterne und Planeten
wurden obsolet. Maxwell hat in seinen
Gleichungen die Lichtgeschwindigkeit c = 1/ εμ
als Produkt der elektrischen ε und magnetischen μ Permeabilität
eingeführt. Das Licht stellte sich dann
als eine elektromagnetische Welle mit einem
definierten Frequenz-Spektrum heraus.
Die Entdeckung der Radiowellen,
der Röntgenwellen, der Wellen des
Infrarotspektrums waren dann folgerichtige Schritte. Revolutionär war auch die Einführung des
Planckschen Wirkungsquantums h. Diese Naturkonstante führt zum Welle-Teilchen-
Dualismus und zur Unschärferelation von Heisenberg und letztendlich auch
zum Standardmodell der
Elementarteilchen.
IZ:
Das Standardmodell der Elementarteilchen ist mit dem experimentellen Nachweis
des Higgs-Bosons
komplett. Es besticht in den
grafischen Darstellungen durch seine Symmetrien
bei den Ladungen und dem Spin.
Rätselhaft sind nachwievor die Ruhemassen der Elementarteilchen. Sie lassen keine Ordnung und Symmetrie
erkennen und erscheinen rein zufällig.
Sie weisen hingegen in mehreren Interviews mit
der Eulerschen Zahl e als Naturkonstante eine verborgene
Skalensymmetrie nach. Die
Massenwerte der 15 massiven Elementarteilchen führen Sie mit Hilfe
der Zahl e auf die Quantenzahlen von 0 bis 5 zurück.
Bevor wir zur Zahl 137 zurückkommen , welche Bedeutung hat für Sie die
dimensionslose Naturkonstante e ?
Autor:
Die Eulersche Zahl e
ist eine irrationale und transzendente Zahl wie die Zahl π. Eine rationale Zahl wird durch einen Bruch
mit einer ganzen Zahl im Zähler und einer ganzen Zahl im Nenner
dargestellt. Eine irrationale Zahl wird
auch durch einen unendlichen Kettenbruch dargestellt. Die irrationalen Zahlen e und π sind Dezimalzahlen
mit unendlich vielen Stellen hinter dem Komma ohne jegliche Ordnung und
Periodizität.
IZ:
Mich beeindruckt Ihre Berechnung der Masse des Higgs-Bosons mit der Higgsformel H= v e^-2/3
[GeV]. In der herrschenden Lehre ist die Berechnung
der mit hohem Aufwand experimentell ermittelten Masse des Higgs-Bosons nachwievor ein Rätsel. Was hat die Zahl e mit der Zahl 137 gemeinsam
?
Autor:
137 ist eine Primzahl . Was zeichnet 137
gegenüber den Primzahlen 127, 131, 139, 149 aus
? Ist 137 eine Naturkonstante
oder kann sie von einer Naturkonstanten abgeleitet werden ?. Das ist die Frage, die seit 100 Jahren
berühmte Physiker wie Sommerfeld, Pauli, Dirac, Einstein, Feynman
beschäftigte. Wenn sie von einer
Naturkonstanten abgeleitet werden kann, dann hat das einen naturphilosophischen Hintergrund. Das haben diese Physiker gespürt. Und welche Naturkonstante ist es ? Es gibt neben den beiden irrationalen und
transzendenten Zahlen e und π noch die irrationale Zahl Phi
Ф. Ф hat den
Wert 1.618…. und steht für den Goldenen Schnitt
. Der Kehrwert ф = 1/Ф =
0.618 hat die gleiche Zahlenfolge mit einer 0 vor dem Komma . Das ist sehr ungewöhnlich. Ф ist die irrationalste Zahl , und noch
irrationaler als e und
π. Abgeleitet vom Goldenen Schnitt
ist der
Goldene Winkel 137.5 °
: 137.5 ° = 360
° /
Ф² oder im Bogenmaß arc 137.5 =
2π / Ф².
Die Sonnenblume ist ein bekanntes Beispiel. Ihre Blüten sind versetzt um den Goldenen
Winkel. Die Blüten überdecken sich
möglichst wenig und erhalten damit die
optimale Sonneneinstrahlung. Woher weiß
die Sonnenblume, dass sie ihre Blüten
nach dem Goldenen Winkel versetzen muss ?
Eine Abweichung von mehr als 1° wäre für die Sonnenblume eine
Katastrophe. 0.5° wird offenbar noch
toleriert.
IZ:
Das Standardmodell der Elementarteilchen ist für viele nicht das Maß aller
Dinge. 18 freie Parameter müssen durch
das Experiment bestimmt werden. Werden
die aus den Experimenten aufwändig ermittelten Werte in die Gleichungen
eingesetzt, dann funktioniert es hervorragend. Alle Anstrengungen am LHC laufen gegenwärtig
darauf hinaus, Abweichungen jenseits des
Standardmodells zu finden. Sollte die Supersymmetrie
realisiert sein, würde sich die Zahl der
freien Parameter drastisch erhöhen. Das
kann nicht das Ziel der Physik sein. Bisher wurden noch keinerlei Anzeichen für
das erste supersymmetrische Teilchen gefunden.
Sollte es hingegen unterhalb des
Standardmodells eine Ebene geben,
die die 18 freien Parameter
miteinander verknüpft ? Sind die
irrationalen transzendenten Zahlen e,
π, Ф das Fundament, auf dem
das Standardmodell der Elementarteilchen ruht ?
Es gibt eine interessante Formel, die diese irrationalen transzendenten
Zahlen in einer Formel miteinander verknüpft
: e^iπ + Ф = ф .
wobei ф der Kehrwert von
Ф ist. Mehr über die Weltformel auf dem T-Shirt
besprechen wir im 7. Interview in München
Autor:
Irrationale Zahlen werden durch einen Kettenbruch mit ganzen Zahlen
dargestellt. Der Goldene Schnitt ist
der Kettenbruch nur mit der Zahl 1. Ф= 1 / 1+1/1+1/1+1/1+1/1+ … Kann es ein tragfähigeres Fundament für das
Standardmodell der Elementarteilchen geben ?
Der Goldene Schnitt steht sowohl
für Chaos als auch für Ordnung und
Stabilität, so wie das Elektron und das
Photon sowohl Welle als auch Teilchen sind.
Neben dem Welle-Teilchen-Dualismus gibt es auch den Dualismus Chaos- Ordnung.
IZ:
Fassen wir die Gedankengänge in wenigen Sätzen zusammen.
Autor:
Die Feinstrukturkonstante 1/137 = e² / h
c wurde von Sommerfeld 1916 eingeführt
und verbindet mit ihren Konstanten die Theorie des Elektromagnetismus mit der
Quantentheorie und der Speziellen Relativitätstheorie. Viele namhafte Physiker der letzten 100 Jahre
vermuteten hinter der mysteriösen Zahl 137 eine Naturkonstante mit großer naturphilosophischer Bedeutung. Diese Naturkonstante ist der Goldene Schnitt
Ф. Der Goldene Winkel, der in der
Natur weit verbreitet ist, leitet sich
vom Goldenen Schnitt ab mit arc 137.5 = 2 π / Ф² . Der Goldene Schnitt Ф =1.681 ist die
irrationalste Zahl und wird durch den Kettenbruch mit 1 dargestellt. Ф steht für Chaos und Ordnung
zugleich. Ф hat eine chaotische
Zahlenfolge, die zu einem stabilen Grenzwert führt. Im Atommodell von Bohr 1913, das erstmals
die Spektrallinien des Wasserstoffs erklärte,
umkreist das Elektron den Atomkern mit der Bahngeschwindigkeit c/137 , mit einer Geschwindigkeit , die keine
Resonanzen zulässt. Diese
Geschwindigkeit des im klassischen Sinn umlaufenden Elektrons gewährleitet die
Stabilität des Wasserstoffatoms. In der
Weiterentwicklung zur QED von Feynman wechselwirkt das Elektron mit den Photonen mit der
Wahrscheinlichkeit von 1/137.
IZ:
Die Wechselwirkung der Photonen mit den Elektronen der Biomoleküle ist der
entscheidende Vorgang der Photosynthese.
In der biologischen Solarzelle, wird durch das Licht der Sonne
Kohlendioxid reduziert und Wasser oxidiert.
Sauerstoff, Protonen und Elektronen gehen daraus hervor mit einem
Wirkungsgrad von nahezu 100 %. Was wir
von der Natur für unsere Technik lernen können,
diskutieren wir im 6.Interview in München
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