Willkommen in der Planckwelt
Das Interview in Hannover über
die Higgs-Formel 126
IZ:
Guten Tag in Hannover , in der
Stadt, in der jedes Jahr die größte Technologiemesse der Welt
stattfindet
! Interessante Fragen wollen
wir in Hannover angehen :
Ist im Standardmodell der Elementarteilchen
noch Platz für eine 4. Teilchenfamilie ?
Welche Yukawa-Koeffizienten haben die massiven Neutrinos
? Wie entstand das Wasserstoffatom ?
Welche
Produkte werden mit der Higgsformel
h
= v e^-2/3 in 10 Jahren entwickelt werden ?
In
unserem Interview in Göttingen und
im Interview in Wien haben sie die Higgsformel
erstmals vorgestellt.
Autor :
Nach dem gegenwärtigen Verständnis der Physik ist
die Masse des Higgs-Bosons ein freier Parameter und
kann nicht berechnet werden.
Die Masse muss experimentell
bestimmt werden .
Aus diesem Grund wird auch dieser
milliardenschwere Aufwand mit dem
größten Mikroskop , das der Mensch jemals
hergestellt hat, getrieben .
IZ:
Wie findet man eine solche Formel ?
Wie kamen Sie zur Higgs-Formel ?
Autor :
Das ist Intuition. Dazu gehört
die Neugier auf neueste Erkenntnisse der Physik. Dazu gehört das Internet
als
Mittel und Werkzeug, und dazu
gehört das Herumprobieren mit Zahlenmaterial
. Mit Herumprobieren
hat auch Balmer seine Balmer-Formel
gefunden, die das
Wasserstoffspektrum erklärte.
Und mit der Higgs-Formel können wir das Massenspektrum der Quarks
und Leptonen erklären.
Wieder
liegt mit den Massenwerten zufällig erscheinende Zahlen vor, für das ein Muster gesucht wird.
IZ:
Ihre Higgsformel haben Sie rechtzeitig entdeckt. Warum ist die Higgsformel jetzt so wichtig ?
Autor:
Die große
Herausforderung der nächsten Monate bis Ende 2012 liegt darin , die durch die Kollisionen
weiter anfallenden Daten am CERN statistisch auszuwerten und damit die Existenz des Higgs-Bosons
nachzuweisen.
Der Nachweis wird bei einem σ= 5 anerkannt , das
entspricht einem Verhältnis von 1 : 1000 000 gegenüber den
Fluktuationen des
Untergrunds. Der Atlas –
Detektor steht mit h= 126 GeV bei σ= 2.8 , der zweite unabhängige
Detektor CMS
mit h= 125 GeV bei σ= 2.6 . Die beiden
statistischen Auswertungen können nur bei einem
Massenwert kombiniert werden . Ist
dieser Massenwert 126 GeV oder 125 GeV ? Welcher Detektor muss
seine
Daten auf Meßfehler und Meßabweichungen
überprüfen
? An welchem
Knopf muss gedreht werden ?
Und auf diese Fragen
gibt die Higgsformel die Antwort : h= v e^(-2/3) = 126 GeV
IZ:
Können
wir mit der Higgsformel unsere anderen Fragen erklären, die wir
uns für heute vorgenommen haben ?
Autor:
Das
sind spannende Fragen !
Beginnen wir mit der 4. Teilchenfamilie. Die vor 20 Jahren
entdeckten
Neutrino-Oszillationen sind
Anzeichen für die Neue Physik jenseits des Standardmodells.
Neutrinos
können nur oszillieren, wenn sie
eine Masse haben. Und das
geht nur mit 4 Neutrinos.
Der
Leptonen-Erhaltungssatz legt nahe, dass es dann 4 geladene Leptonen gibt mit einer
schweren Schwester des Tauons. Und es
muss dann eine 4. Quarkfamilie geben.
Sehen wir uns
die Yukawa-Koeffizienten der Quarks an.
Die Yukawa- Koeffizienten sind dimensionlos
und reine Zahlen .
Basis ist die natürliche Zahl e . Dimensionslose Faktoren sind eine
Voraussetzung für
die Skalensymmetrie,
die die Beliebigkeit der Massenwerte im Standardprogramms der Elementarteilchen
einschränkt auf
einen konkreten Zahlenwert und den Quantenzahlen.
m{ Quark } = 246000 e^-( e²/6 * n – 1/3 ) für n=
0 ,
3 ,
4 ,
6
,
8
, 9
v
t
b
c
s
u d
[246000
, 176000 , 4400 , 1280 , 109 , 9 , 3 ] MeV
Extrapolieren wir die d-Reihe zum 4. Quark , dann erhalten wir das schwere Bottom-Quark
mit der gleichen
Masse wie das top-Quark der 3. Familie .
IZ:
Das ist in der Tat ein
überraschendes Ergebnis . Es bestätigt aber auch das Problem , die
Ladung des
top-Quarks von Anfang an genau zu bestimmen.
Es gibt noch ein anderen interessanten Hinweis. Wenn bei 177 GeV zwei
schwere b-Quarks
und ein t-Quark
aus dem Zerfall des Vakuums
entstehen ,
dann ist der Ladungserhaltungssatz gewahrt.
Autor:
Wir können
ja den Faden weiter spinnen.
4 Familien sind notwendig,
damit am Ende der
Zerfallsreihe
ein Proton mit einer positiven elektrischen Ladung
entsteht. Und damit das
gewährleistet wird, müssen
die
3 Quarks während des
Zerfallsprozesses eingeschlossen sein. Dazu benötigen wir die
Farbkraft.
Dem Geheimnis der Entstehung des Wasserstoffs aus dem heißen
Nichts kommen wir somit wieder
einen Schritt näher.
IZ:
Ist bei den geladenen Leptonen
auch Platz für ein 4. Lepton ?
Autor
:
Auch bei der Leptonreihe müssen wir uns
nochmals die Yukawa-Koeffizienten
anschauen:
m{Lepton} =
246000 e^- (e * n - e^-2/3 ) für n= 2 , 3 , 5
v
τ
μ
e
[
246000 , 1787 , 118 , 0.513 ] MeV
Für
n= 1 erhalten wir 27000 MeV
n= 0
411000 MeV
Am TeVatron wurde bei der CDF-
Kollaboration vor einigen Jahren bei einer Kollisionsenergie von 1 TeV
ein rätselhaftes Ergebnis erhalten. Es wurden mehr Myonen von den Detektoren registriert
als das
Standardmodell voraussagte.
Dazu kam noch, dass diese
Myonen außerhalb des Wechselwirkungsbereichs
nachgewiesen wurden. Ein Geistteilchen musste bei der
Kollision entstanden sein, mit Myonen am Ende
der Zerfallskette
. War das
Geistteilchen das schwere Tauon , das 4. geladene Lepton ?
Damals waren die
Neutrinos noch masselos
und eine 4. Teilchenfamilie
außerhalb jeglicher Vorstellung.
IZ:
Das
war damals am Tevatron das erste Experiment, das nicht mit dem Standardmodell erklärt
werden konnte.
Sie sprachen an,
dass inzwischen nachgewiesen wurde,
dass Neutrinos eine Masse haben.
Die
Voraussetzung für
oszillierende Neutrinos sind 4
Neutrinos , die sich in ihren Massen unterscheiden.
Welche Yukawa-Koeffizienten haben Ihrer Meinung nach diese 4 Neutrinos ?
Autor:
Die Obergrenzen der Neutrinomassen wurden inzwischen beim Katrin-Experiment in
Karlsruhe
experimentell bestimmt .
νe < 2.2 eV
, νμ
< 0.17 MeV ,
ντ < 18 MeV
Die
Zerfallsreaktionen am CERN vor 30 Jahren ergaben, dass die Masse des 4. Neutrons mehr als
halb so groß
wie die Masse des
Z-Bosons sein muss also > 46 GeV.
Wie muss eine
Massenhierarchie der Neutrinos auf der Basis der natürlichen Zahl e aussehen , die eine so
große Bandbreite überstreicht und welche Yukawa-Koeffizienten erhalten wir für die 4 Neutrinos ?
246 e^(-e2 n -1- e/4) für n=
0 , 1 , 2 ,3 GeV
Wolken
aus schweren Antineutrinos sind somit interessante Kandidaten für die
Antimaterie und für die
Dunkle Materie .
IZ:
Mit der Berechnung
der Yukawa-Koeffizienten haben Sie die Frage , ob im Standardmodell noch Platz
für
eine 4. Familie ist, gut
beantwortet. Lediglich
das schwere t-Quark wäre im SM4
über dem
Vakuumerwartungswert v= 246 GeV . Es spielt aber auch im SM3 schon eine Sonderrolle. Es ist ja
schwerer als das
Higgs-Boson 126 . Da das Higgs-Boson 126
dem schwereren t-Quark im
SM3 nicht die
vollständige
Masse verleihen kann, wirft
das die Frage auf, ober Ursprung
der Masse überhaupt durch
den
Higgs-Mechanismus logisch erklärt werden kann. Spielt das SM4 für das momentane
σ-Problem
auch eine wichtige Rolle ?
Autor:
Es ist eine spannende
Frage zur rechte Zeit . Diskutieren wir sie doch bei
unserem nächsten
3. Interview in
Hannover und unserem Interview in
Bonn !
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